Nachdem die Bezeichnungen „Umweltsau“ und „Nazisau“ für alte Menschen dank zwangsfinanzierter „Satireprogramme“ des deutschen Staatsfunks mittlerweile salonfähig geworden sind, versucht eine „Reporterin“ des Focus sich offensichtlich an der Einführung einer neuen Herabwürdigung für böse Senioren. Jetzt sind sie „Corona-Egoisten“! Und zwar, weil allzu viele es „wagen“, den umstrittenen AstraZeneca-Impfstoff abzulehnen.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Bei dem Titel des Kommentars – „Jeder Rentner, der Astrazeneca ablehnt, ist für mich ein Corona-Egoist!“ – denkt man zunächst an den geistigen Erguss einer 15-Jährigen in einer Schülerzeitung – oder einen Satirebeitrag. Normalerweise würde man derartige Klatschartikel keines Blickes würdigen. Dieses Exemplar zeigt jedoch eindrücklich, was die Corona-Propaganda der Regierung aus der Gesellschaft gemacht hat. Blinde Hysterie hat in vielen Köpfen jedes kritische Hinterfragen ersetzt. Dass gerade die Jungen in dieser Hinsicht beeinflussbar sind, zeigte sich bereits zuvor bei der Klima-Panik, deren Narrativ die Corona-Hysterie medial früher oder später wieder ablösen wird. Nicht umsonst möchte man bei linken und Öko-Parteien dringend das Wahlalter senken.
Wie verblendet so mancher Vertreter der Generationen unter 30 ist, lässt sich im Focus-Kommentar eindrücklich nachlesen. Die „Reporterin“ bemängelt die fehlende Solidarität der Alten, für die doch alle jungen Menschen so brav verzichten. Um etwas zurückzugeben, sollten Menschen über 60 nun gefälligst den verpönten AstraZeneca-Impfstoff nehmen, damit den Jungen das gepriesene Biontech-Vakzin bleibt. Die Autorin selbst möchte AstraZeneca trotz seiner „100-prozentigen Wirksamkeit“ natürlich nicht – für sie werde das ja „nicht empfohlen“.
Erhält ein alter Mensch statt AstraZeneca eine Biontech- oder Modernaimpfung, nehme er „in dem Moment einer jungen Frau ihre Dosis weg“. Dass die Entscheidung für oder wider eine Impfung und einen bestimmten Impfstoff eine persönliche ist und niemanden sonst etwas anzugehen hat, scheint der jungen Dame nicht klar zu sein. Ebenso wenig, dass viele Senioren sich nur impfen lassen, weil der Druck von außen so immens ist. Sind Menschen, die vollständig auf eine Impfung verzichten, in ihren Augen dann eigentlich „solidarisch“, weil mehr Impfstoff für sie selbst und „junge Frauen“ übrig bleibt – oder ist auch das wiederum egoistisch, weil „niemand sicher ist, solange nicht jeder geimpft ist„?
Nach mehreren Absätzen über die Folgen der Corona-Maßnahmen, für die sie den Alten die Schuld in die Schuhe schiebt, als hätten die diese verhängt, schließt die rasende Reporterin mit den Worten:
Liebe Ü60-Jährige, haben Sie kein Gewissen? Wollen Sie Generationen, die aus Solidarität Ihnen gegenüber über ein Jahr ihres Lebens verloren haben, wirklich so egoistisch gegenübertreten? An alle, für die Astrazeneca empfohlen wird, die das Vakzin aber trotzdem ablehnen, um sich dann mit etwas anderem impfen zu lassen: Schämen Sie sich!
Der entsprechende Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Die Gegenfragen an die Autorin sind vielfältig: Liebe U30-Jährige, wozu der Impfneid? Warum bestehen Sie als junger Mensch überhaupt so verzweifelt auf eine Impfung, die nach Ansicht zahlreicher Experten weder notwendig, noch wirksam, noch sicher ist? Wie kommen Sie auf eine Wirksamkeit des Impfstoffs von „100 Prozent“? Wieso sind in Ihren Augen alte Menschen Schuld an den Folgen erwiesenermaßen sinnloser Regierungsmaßnahmen, die entgegen jeder Evidenz aufrecht erhalten wurden und werden – auch zum Schaden der Alten? Wieso sollen alte Menschen ausgerechnet den Impfstoff nehmen, für den Deutschland bereitwillig als Müllhalde herhält, weil Länder wie Dänemark die Verimpfung längst vollständig gestoppt haben? Wo bleibt der Respekt gegenüber jenen, die das Land, in dem Sie leben, aufgebaut haben? Wieso tragen Sie zur Spaltung der Gesellschaft bei, anstatt Kritik an den wahren Schuldigen in der Regierung zu üben? Wie können Sie anderen Egoismus vorwerfen, wo der einzige Grund für Ihre Ausführungen doch Ihr eigener Egoismus ist?
Unschwer zu erraten, dass das Löschen allzu kritischer Kommentare unter dem Text auf Hochtouren läuft. Womöglich ist also auch dieser treffende Beitrag einer Frau Schmidt längst der Zensur zum Opfer gefallen:
Mit diesem Artikel bestätigt die Autorin sämtliche Vorurteile, die über Menschen der Generation U30 kursieren: Rücksichtslos, egoistisch, unreif, weltfremd, selbstverliebt, empathielos, egozentrisch und nach Aufmerksamkeit heischend. Zwei Dinge sind jedenfalls gelungen. Der Clickbait-Artikel verursacht einen veritablen Shitstorm und diskreditiert gleichzeitig die Leistungen echter Journalisten bei Focus-online.
Da kann man wohl nur gratulieren.