Qualität von „Faktenchecks“: Analyse soll belegen dass Toni Hofreiter kein Dorftrottel ist

Bild: Anton Hofreiter von Wikipedia / Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Die Heerscharen an Schulabbrechern und Orchideenfächer-Studenten, welche für verschiedene Organisationen so genannte „Faktenchecks“ verfassen, haben für einen Höhepunkt unfreiwilliger Satire gesorgt. So veröffentlichte man Mitte letzten Jahres eine umfangreiche Analyse, weshalb der umstrittene deutsche Grünen-Politiker Anton „Toni“ Hofreiter kein Dorftrottel ist.

Schon seit Jahren geistert ein so genanntes Meme durch soziale Medien. Jeder Mensch, der es bisher zu Gesicht bekam, hat intuitiv verstanden, dass es sich dabei um einen Scherz zu Lasten des Herrn Hofreiter handelt, der aufgrund seiner extremistischen grünen Ansichten nicht überall beliebt ist. Der Text dazu lautete wie folgt:

Als #Hofreiter wurden seit dem Mittelalter #Dorftrottel bezeichnet, die ein Pferd sattelten und losreiten wollten, aber nicht in der Lage waren das Tor eines Vierseiterhofes zu finden. Eine fragwürdige Berühmtheit erreichte der „dulle Anton“ im Jahre 1719. Er soll, so wird berichtet, drei Tage lang im Innenhof seines väterlichen Anwesens in Hessisch Oldendorf um eine Buchsbaumhecke herum geritten sein, bis er völlig entkräftet von seinem Zossen stürzte. Er wurde mit Schimpf und Schande aus dem Dorf vertrieben und soll sich nach Süden abgesetzt haben. Noch heute wird dem dullen Anton in Hess. Oldendorf gedacht: An jedem Gründonnerstag reiten Kinder auf langmänigen Steckenpferden, den sogenannten Zausel-Zossen, um eine Dorflinde herum und singen das Lied:

„Duller Anton ritt im Hof
Zum Torfinden war er zu doof
Dreier Tage tat er dies
Bis das Pferd ihn fallen ließ.“

Regional ist Hessischen die Redensart „um die Hecke reiten“ bekannt, mit der langatmige, inhaltsleere Ausführungen bezeichnet werden. Über Hessen hinaus wird im Volksmund vom „den Anton machen“ gesprochen, wenn jemand ständig das Gleiche sagt und meint, durch ständige Wiederholungen den Wahrheitsgehalt seiner Aussage belegen zu können. 

Ob die im Ruhrgebiet gängige Bezeichnung für einen grenzdebil-sabbelnden Mitbürger als „Brabbeltoni“ mit dem dullen Anton zusammenhängt, wird zur Zeit von der Heinrich-Böll-Stiftung untersucht. Die Untersuchung ist Teil einer Forschungsarbeit unter dem Titel „Zurück zu den Grünen Wurzeln“. 

(Näheres zu der spektakulären Studie auf Nachfrage. Nur soweit: Einige Ergebnisse sind „Verschlussache“.)

Quelle

Speziell „Linke“ Zeitgenossen stehen scheinbar stets vor der Herausforderung, ihre sektenartig antrainierte Humorlosigkeit mit der Realität in Einklang zu bringen. Anstelle zu zwinkern, zu lachen und die Sache gut sein zu lassen, wollen sie nach Möglichkeit alles zensieren, was nicht ihrem extremistischen Weltbild entspricht. Deshalb wurde ausgerechnet bei der Deutschen Presseagentur dpa ein Faktencheck beauftragt und auch durchgeführt. Dieser erklärt in hundertprozentig ernstem Ton und ohne jeglichen Sinn für Humor:

Der Ursprung des Nachnamens Hofreiter kann nicht von der heutigen Bedeutung der beiden zusammengesetzten Wörter abgeleitet werden. Namensforscher und Wörterbücher erklären den Familiennamen mit der Herkunft oder dem Beruf früherer Namensträger.

Faktencheck der DPA

Dieser Faktencheck wäre für sich alleine schon äußerst lustig, gäbe es nicht einen ernsten Hintergrund. Denn jeder dieser Faktenchecks steht für einen ganzen Rattenschwanz an Zensurmaßnahmen. Auf Facebook werden Seiten zunächst in ihrer Reichweite eingeschränkt, später komplett stillgelegt, wenn sie faktengecheckte Inhalte veröffentlichen. Privatpersonen werden vermahnt und oft für lange Zeit gesperrt, die Inhalte werden, sofern man sie nicht löscht, mit Warnhinweisen versehen und überblendet.

Wer sich bei all dieser Zensur aufgrund einer harmlosen Satire, die für jedes Kind als solche erkennbar ist, nicht kräftig gruselt, der wählt vermutlich freiwillig eine linke Partei. In jedem Fall machen „Faktenchecks“ dieser Art deutlich, wohin die Reise geht – die Bürger Deutschlands haben jetzt schon nichts mehr zu lachen – und so soll es wohl auch bleiben.

Hofreiter selbst, über dessen charakterliche Eignung für ein politisches Amt man fraglos vortrefflich streiten kann, hat für einen Grünen übrigens relativ viel Ausbildung absolviert – vielleicht in Summe so viel wie alle anderen Grünen Spitzenpolitiker zusammen.

Ein Jahr nach dem Abitur im Jahr 1990 am Asam-Gymnasium München begann Hofreiter ein Studium der Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Nach zwei Semestern begann er 1991 ebendort ein Studium der Biologie, das er im Jahre 1997 als Diplom-Biologe abschloss. Im September 2003 wurde er am Institut für Systematische Botanik der LMU mit einer Arbeit über die südamerikanische Pflanzengattung Bomarea zum Dr. rer. nat. bei Hans-Jürgen Tillich promoviert. Anschließend war er bis 2006 an diesem Institut als Postdoktorand tätig.

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