Ob man das gut durchdacht hat? Der Flughafen Berlin Brandenburg hat spezielle Umhängebänder für Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen wie beispielsweise Sprachstörungen, Autismus oder kognitiven Beeinträchtigungen eingeführt. Diese Bänder sollen Personal und andere Reisende am Flughafen darauf aufmerksam machen, dass die betreffende Person womöglich Unterstützung benötigt. Bedenklich jedoch: Die grünen Bänder mit Sonnenblumen erinnern frappierend an das Logo der Grünen.
Für Menschen mit nicht sichtbaren Einschränkungen kann es aus verschiedenen Gründen eine große Herausforderung sein, sich von einem Ort zum anderen oder durch Räume oder Plätze mit vielen Menschen – wie zum Beispiel Flughäfen – zu bewegen. Denn nur, weil man etwas nicht sehen kann, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Allen nicht sichtbaren oder auch versteckten Beeinträchtigungen ist gemein, dass sie für Außenstehende nicht sofort erkennbar sind.
Pressemitteilung BER
Gut gemeint: Mit dem Umhängeband können Betroffene ihren Mitmenschen signalisieren, dass sie wegen einer nicht ersichtlichen Beeinträchtigung unter Umständen etwas mehr Hilfe, Zeit oder Geduld von Mitarbeitern oder Mitreisenden in Anspruch nehmen müssen. Die Nutzung ist freiwillig; die Bänder sind ohne Vorlage von Nachweisen und kostenfrei an Fluggastinformationen und beim Mobility Service erhältlich. Fragwürdig ist allerdings die Optik, denn wer ein solches Band trägt, könnte schnell für ein stolzes Mitglied der Grünen gehalten werden:
In einer Pressemitteilung weist der BER darauf hin, dass es sich beim sogenannten „Sunflower-Band“ um ein „international anerkanntes Symbol für nicht sichtbare Beeinträchtigungen“ handele. Tatsächlich ist der BER in Deutschland der erste Flughafen, der sich dem „Hidden Disabilities Sunflower network“ angeschlossen hat: Das Symbol wurde 2016 am Flughafen London-Gatwick erstmals verwendet. Dass man in Großbritannien wusste, dass die Sonnenblume auf grünem Untergrund das Logo einer umstrittenen deutschen Partei ist, darf bezweifelt werden. Den Verantwortlichen am BER dagegen dürfte das durchaus bewusst gewesen sein. Vielleicht ist man dort ja offen für Grünen-Schleichwerbung, immerhin handelt es sich erfahrungsgemäß gerade bei den selbsternannten Klimarettern um Vielflieger. Für Menschen mit Beeinträchtigungen, die am Flughafen Unterstützungsbedarf haben, bleibt allerdings zu hoffen, dass die Bänder keine Verwirrung stiften…