Frühlingsbeginn. Ein erstes grün-buntes Sprießen, allmähliches Erwachen der Fauna. Sonnenstrahlen, die bereits die Kraft haben, zu wärmen, laden ein, nach draußen zu gehen und die Natur zu genießen. Das Licht des Tages bleibt nun spürbar immer ein wenig länger erhalten und der Winter, so weiß man, wird erst in einigen Monaten wiederkommen.
Von Siri Sanning
Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters, illustriert die Poesie.
Liebhaber von Violinkonzerten lassen nun aus Antonio Vivaldis Meisterwerk Die Vier Jahreszeiten den Frühling erschallen und der nostalgische Wiener denkt an die 1958 uraufgeführte Liebesromanze Im Prater blüh´n wieder die Bäume mit Johanna Matz und Gerhard Riedmann in den Hauptrollen.
Der Frühling. Eine Zeit zunehmender seelischer Entspannung und Lebensfreude nach einer Periode der Kälte und der Finsternis. Eine Zeit des Erwachens und des Auftankens, des Genießens und des Kraftschöpfens.
Eigentlich. Oder besser gesagt: normalerweise.
Ein Rückblick
Rund ein Jahr ist es nun her, dass ein neuartiges Coronavirus nahezu weltweit zum Anlass genommen wurde, die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen.
Schritt für Schritt wurde seitens der Regierungen unter dem Vorwand des Gesundheitsschutzes das Korsett sukzessive enger geschnallt, wurden die Grund-und Freiheitsrechte des Einzelnen in einer zuvor noch nie dagewesenen Weise immer weiter eingeschränkt, um anschließend verschiedene, nicht zuletzt auch für die Verordnenden sehr lukrative „Auswege“ aus der „Krise“ zu präsentieren.
Während viele Regionen der Welt entweder niemals einen Ausnahmezustand hatten oder inzwischen wieder vollständig zur Normalität zurückgekehrt sind, sieht es in anderen Teilen diesbezüglich eher düster aus. So beispielsweise in Deutschland und Österreich.
Zu den Hintergründen
Allerdings sind inzwischen auch immer weniger Menschen gewillt, sich von den apokalyptischen Prophezeiungen der Politik oder entsprechenden Horrorstories in den Medien einschüchtern zu lassen. Sie bemerken, dass diese Narrative nicht mit der Lebenswirklichkeit übereinstimmen. Sie hinterfragen und kommen zunehmend den perfiden Manipulationsstrategien der Verantwortlichen auf die Spur. Zudem ist das Wissen um Korruption und Geschäftemacherei – nachvollziehbarerweise – tief in der Bevölkerung verankert und man ist ob diverser Skandale und des hemmungslosen Profitstrebens nicht überrascht. Hygiene Austria, die Zustände in Österreichs größtem PCR-Testlabor und die Ambitionen des US-Pharmariesen Pfizer sind kaum jemandem kein Begriff.
Der Widerstand
Aus einer Schneeflocke des Widerstands gegen den, um es mit einem Titel Rubikons auszudrücken, Schleichweg in die Diktatur vor einem Jahr wurde dementsprechend allmählich ein immer größerer Schneeball, der inzwischen zu einer ausgewachsenen Lawine herangereift ist. In Wien und auch in zahlreichen anderen Städten und Gemeinden Österreichs wächst der Zustrom zu regierungskritischen Demonstrationen seit Jahresbeginn 2021 stetig. Untersagungen seitens der Behörden werden von den Teilnehmern ignoriert, Versuche, die Protestierenden pauschal als Unzurechnungsfähige, Rechtsradikale und Gewalttäter zu denunzieren, scheitern zumeist kläglich. Zu viele Menschen holen sich inzwischen ihre Informationen abseits der mit Rekordsummen geförderten Mainstream-Medien, die Redewendung „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ ist geläufiger denn je.
Wer denkt, diese Weisheit, deren Ursprung wohl bereits tausend Jahre zurückliegt, habe inzwischen an Aktualität eingebüsst, sei auf den vielfach ausgezeichneten deutsch-französischen Publizisten und Journalisten Peter Scholl-Latour (1924-2014) hingewiesen. Dieser bezog sich in einem Interview für Radio Stimme Russlands, in dessen Verlauf über westliche Pressefreiheit und Zensur gesprochen wurde, auf die Aussage eines u.a. für die Welt und die FAZ schreibenden konservativen Leitartiklers, nach der die Freiheit der Presse im Westen die Freiheit von zweihundert reichen Leuten sei, ihre Meinung zu publizieren. Inzwischen, so Scholl-Latour damals, sind es nur noch vier oder fünf.
Und so erstaunt es nicht, dass mittlerweile immer mehr Demonstrationen in sogar weltweiter Koordination stattfinden. Am 20. März dieses Jahres fanden sich in zahlreichen Städten quer um den Globus unzählige Menschen zum gemeinsamen, friedlichen Protest auf der Straße zusammen. In Deutschland wurde vor allem zur Versammlung in Kassel aufgerufen – mit legendärem Resultat.
Am 10. April in Wien?
Ursprünglich wurde seitens verschiedener Veranstalter in Österreich für den 10. April mobilisiert. Nachdem der spezielle Ost-Lockdown aber – vielleicht absichtlich – bis zum 11. April verlängert wurde, arbeiten die Veranstalter aktuell an neuen Konzepten. Diese – und der Termin der nächsten Großdemo – sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Alles spricht dafür, dass auch die nächste Großdemonstration in der Bundeshauptstadt ein Erfolg wird.
Friedlicher Widerstand ist zielführend
„Damit eine Protestbewegung Erfolg hat, muss nicht die ganze Bevölkerung auf die Straße gehen. 3,5 Prozent gilt als magische Zahl – dann muss die Regierung reagieren,“ schreibt der Stern in einem Artikel, der sich auf die Erkenntnisse der für ihre Forschungsarbeit zu gewaltfreien zivilen Widerstandsbewegungen bekannten Harvard-Politikwissenschaftlerin Erica Chenoweth beruft.
Chenoweth fokussierte in ihren Untersuchungen, so der Artikel, auf Bewegungen, die den Sturz eines herrschenden Regimes oder einer Regierung zum Ziel hatten. Allerdings fallen ihren Ausführungen zufolge auch Protestbewegungen, welche einen Wechsel der Politik erreichen wollen, unter besagtes Gesetz der 3,5 Prozent. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg liegt dabei in der Gewaltfreiheit – diese macht es einer Bewegung leichter, die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Gewalt hingegen schließe große Gruppen potentieller Sympathisanten von der Teilhabe aus und stärke darüber hinaus den Einsatzwillen von Polizei und Militär. „Es gab keine Bewegungen, die gescheitert sind, nachdem sie eine Teilnahme von 3,5 Prozent an einer Spitzenveranstaltung erreicht hatten,“ gibt der Stern die Untersuchungsergebnisse der Expertin wieder.
Definitiv sind 3,5 Prozent einer Bevölkerung vielmehr eine stolze Zahl an Menschen als eine Kleinigkeit. Für das vergleichsweise winzige Österreich wären das bereits rund 300.000 Personen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es sich bei der „Corona-Krise“ um eine internationale Angelegenheit handelt, weswegen zwar die Repressalien durch die Machthaber, aber auch der Widerstand und die Unterstützung international sind. In der Retrospektive werden Experten wohl zahlreiche Gründe eruieren können, weswegen es seinerzeit gelungen ist, verfassungsmäßig verbriefte Freiheiten, Menschen-und Grundrechte zurückzuerobern.
Bis dahin gilt:
Man sieht sich. Auf der Strasse. Überall. Und in Kürze wieder in Wien. Vielleicht, wenn im Prater wieder die ersten Bäume blühen. Report24 bleibt in engem Kontakt mit den Veranstaltern und wird weiter informieren.
Wandlung ist notwendig, wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.
Vincent Willem van Gogh (1853-1890): niederländischer Maler und Zeichner