Russland treibt Entdollarisierung voran: Bürger sollen Gold statt Fremdwährungen kaufen

Bild: hamiltonleen / Pixabay https://pixabay.com/de/photos/goldbarren-gold-shop-gold-ist-geld-2467833/

Der Kauf von Edelmetallen wird in Russland mit 20 Prozent Umsatzsteuer belegt. Diese soll nun fallen, damit die Bürger Gold statt Dollar oder Euro kaufen, um sich gegen Rubel-Wertverluste zu schützen. Moskau will auch die eigenen Bürger „entdollarisieren“

In Russland war es bislang so, dass der Kauf von Edelmetallen wie Platin, Gold und Silber mit einer Umsatzsteuer von 20 Prozent belegt wurde. Diese wurde beim Verkauf an die Bank jedoch nicht rückerstattet, so dass Privatpersonen kaum in solche Wertanlagen investierten. Als Inflationsschutz dienten hier vor allem US-Dollar und Euro. Mit ein Grund dafür war der Umstand, dass die russische Führung die Goldreserven der Zentralbank stärken wollte, um so die Entdollarisierung voranzutreiben. Das heißt: möglichst viel Gold sollte an die obersten Währungshüter des Landes fließen und nicht in die Tresore der russischen Bürger.

Nun, mit dem Einmarsch in die Ukraine und der massiven Abwertung des Rubels gegenüber den großen Währungen wächst auch die Nachfrage nach ebendiesen Fremdwährungen. Doch in der politischen Führung des größten Landes der Welt will man diese Nachfrage reduzieren. Abgeordnete der Staatsduma (des Unterhauses) haben eine Initiative gestartet, um die Umsatzsteuer auf den Kauf von Edelmetallen abzuschaffen. Dies wird auch vom Finanzministerium unterstützt. Damit soll ein Anreiz dafür geschaffen werden, sich mit Gold- und Silberbarren bzw. -Münzen einzudecken. Dies mindert auch den Druck auf die Zentralbank, ihre Reserven an Fremdwährungen auszuschütten.

Was bedeutet das? Es bedeutet einfach, dass Russland nun faktisch mit der Remonetarisierung von Gold für inländische Zwecke begonnen hat. Durch die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Goldkäufe können die russischen Bürger nun ihr Währungsrisiko mit Gold ausgleichen und die inländische Währungssituation stabilisieren. Es ist nämlich besser, Rubel in Gold und Silber denn in Dollar und Euro fließen zu lassen.

Der erste Schritt, um den Finanzkrieg des Westens auszugleichen, besteht darin, dass die einheimische Bevölkerung gegen den Zusammenbruch ihrer Währung durch ausländische Akteure, die Kapital aus dem Land abziehen, immun wird. Unternehmen, die internationale Geschäfte tätigen, haben nun die Möglichkeit, Festgelder zu halten, die weit weniger volatil sind als der Rubel, ohne dass sie dafür bestraft werden. Gold wird zur Münze für Russlands internationale Geschäfte. Es ist der Beginn des Prozesses, noch mehr physisches Gold vom Weltmarkt zu nehmen. Dies ist zudem ein erster Schritt, um das Vertrauen in das russische Bankensystem wiederherzustellen. Zudem soll so die Entdollarisierung Russlands weiter vorangetrieben werden, was wiederum den Amerikanern schadet.

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