Selenskyj spielt die nukleare Karte: NATO oder Atomwaffen

Symbolbild ukrainische Atombombe. (C) R24/KI

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft mit einer brisanten Aussage aufgeschreckt: Die Ukraine müsse entweder der NATO beitreten oder Atomwaffen entwickeln. Diese Äußerung, die er während einer Rede vor dem Europäischen Rat in Brüssel tätigte, markiert einen dramatischen Kurswechsel in der Rhetorik des ukrainischen Staatsoberhaupts.

Selenskyj, der kürzlich in Washington auf verhaltene Resonanz für seinen „Siegesplan“ stieß, enthüllte Details eines privaten Gesprächs mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. „In einem Gespräch mit Donald Trump sagte ich – das ist unsere Situation: Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen besitzen, die für uns eine Verteidigung darstellen werden, oder wir benötigen irgendeine Art von Bündnis, abgesehen von der NATO“, zitierte sich Selenskyj selbst.

Der ukrainische Präsident betonte die prekäre Lage seines Landes und verwies auf das Budapester Memorandum von 1994, in dem die Ukraine ihr aus Sowjetzeiten stammendes Atomwaffenarsenal im Austausch für Sicherheitsgarantien von Russland, den USA und Großbritannien aufgab. Mit einem Hauch von Bitterkeit fragte er rhetorisch: „Welche Atomstaaten haben gelitten? Keiner außer der Ukraine… Wer hat seine Atomwaffen aufgegeben? Alle? Nein. Nur die Ukraine… Wer kämpft heute? Die Ukraine.“

Die internationale Gemeinschaft reagierte mit Besorgnis auf diese Äußerungen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte sah sich gezwungen, gemeinsam mit Selenskyj vor die Presse zu treten, um die Wogen zu glätten. Der ukrainische Präsident ruderte daraufhin zurück und erklärte: „Ich sagte, ich habe keine Alternative außer der NATO. Das war mein Signal. Aber wir bauen keine Atomwaffen oder so etwas.“

Doch die Worte waren bereits in der Welt, und die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, kommentierte die Aussagen des ukrainischen Staatschefs mit: „Verrückte. Daraus wird nichts, niemals, unter keinen Umständen. Selenskyj hat diese Worte bereits zurückgenommen. Er ist wahrscheinlich aufgewacht und auf der anderen Seite des Bettes aufgestanden. Man kann seine Aussagen lange analysieren, aber es ist sinnlos und unnötig.“

Selenskyjs nukleare Rhetorik könnte sich als Bumerang erweisen. Experten befürchten, dass die westlichen Verbündeten, allen voran die USA, sich von einer langfristigen Unterstützung der Ukraine distanzieren könnten. Berichte über schwindende Waffen- und Munitionslieferungen nähren diese Sorgen zusätzlich.

Inmitten dieser angespannten Situation warnte Selenskyj vor dem Europäischen Rat eindringlich vor einem „gefährlichen Winter“. Er betonte die Dringlichkeit weiterer finanzieller und militärischer Hilfe, während Russland im Osten der Ukraine Geländegewinne verzeichnet. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, versicherte er im Hinblick auf die Wintervorbereitungen.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen allerdings die verzweifelte Lage der Ukraine und die zunehmende Frustration ihrer Führung angesichts der stockenden NATO-Beitrittsperspektiven auf. Selenskyjs Balanceakt zwischen diplomatischem Druck und nuklearer Drohgebärde zeigt, wie hoch die Einsätze in diesem Konflikt mittlerweile sind.

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