Zu wenig Russland-Sanktionen: „The Telegraph“ fordert nun Sanktionen gegen Deutschland

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Beim britischen „Telegraph“, einer der bedeutendsten Tageszeitungen im Land, nimmt man den Mund sehr voll: Dort möchte man den Druck auf Deutschland erhöhen, „endlich“ einen Importstopp für russisches Gas zu verhängen. Andernfalls sollte Deutschland selbst mit Sanktionen rechnen.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Der fragliche Kommentar stammt von „Finanzkolumnist“ Matthew Lynn, dem der Telegraph schon Ende März eine Plattform für seinen Schwachsinn schenkte: Auch da behauptete er, Deutschland könne sich den Importstopp von russischem Gas problemlos leisten und sollte das endlich tun. Was einen Matthew Lynn nun Deutschlands Belange angehen, bleibt bei beiden Artikeln vollkommen offen. Die deutsche Begründung, man wolle den sozialen Frieden wahren und erst nach und nach unabhängig von russischer Energie werden, lässt er jedenfalls nicht stehen: Deutschland ist doch so reich und soll sich nicht so anstellen, heißt es. Andernfalls solle es selbst mit Sanktionen gestraft werden. Denn: Jeder, der deutsche Waren kaufe, unterstütze so ganz gezielt Wladimir Putin, fabuliert Lynn.

Damit hat der Mann sich offenbar endgültig von der Realität verabschiedet, denn er lebt in einer Traumwelt, in der ein deutscher Importstopp automatisch dazu führen würde, dass Putin seine Truppen zurückbeordert und vor Pimmel-Pianist Selenskyj auf die Knie fällt.

Lynn pfeift mit seinen hirnrissigen Aussagen nicht nur auf das Wohl der deutschen Bürger: Man könnte fast meinen, er hätte ein gesteigertes Interesse an der Zerstörung von Deutschlands Wirtschaft. Seine Schwurbelei, dass ein Importstopp für Deutschland quasi ohne nennenswerte Konsequenzen sei, ist natürlich hanebüchener Unsinn. Selbst der regierungstreue Focus stimmte die Bürger bereits auf vier kalte Winter ein, sollte man nun per Hauruck-Methode auf russisches Erdgas verzichten. Dank der grünen Energiewende sind immerhin faktisch keine alternativen Technologien wirklich einsatzbereit: Ein Umsatteln wird Jahre in Anspruch nehmen. Dass Außenministerin Annalena Baerbock (die als Grüne ja quasi dazu verpflichtet ist, das Handeln im Sinne der eigenen Bürger „zum Kotzen“ zu finden) nun vollmundig angekündigt hat, Deutschland würde bis Ende des Jahres gänzlich aus russischem Öl aussteigen und danach auch den russischen Gashahn abdrehen, heißt im Grunde genommen Folgendes: Entweder sind bis dahin Baerbock und die grüne Pest am Steuerrad Geschichte – oder Deutschland hat fertig.

Interessanterweise ist es vornehmlich Deutschland, das sich aktuell in einem regelrechten Forderungsregen wiederfindet. Deutschland ist ein beliebter und spendabler Geldgeber – doch Deutschland ist kein gesichtsloser Staat mit Goldesel im Keller, sondern Deutschland besteht aus seinen Bürgern, die das Land durch ihre Arbeit am Laufen halten und hier somit stets an allererster Stelle zu stehen haben. Ein Recht dazu, von ihnen auch nur irgendetwas zu verlangen, haben all die Gestalten, ob nun beim britischen Telegraph oder in der Ukraine, nicht. Man muss den Ukrainern an dieser Stelle lassen, dass sie es mit ihrer unsäglichen Pöbelei in Rekordgeschwindigkeit geschafft haben, das eigentlich sehr moralinsaure und solidarische deutsche Volk massiv abzustoßen: „Friedensdemos“ werden wieder von Corona-Demos ausgestochen, und was man beim Stern als „schwindende Aufmerksamkeit“ für den Krieg beschreibt, ist in Wahrheit bei sehr vielen Menschen nichts anderes als eine gesunde Reaktion auf die chronische Anspruchshaltung fremder Menschen, die meinen, Druck auf sie ausüben zu dürfen. Viele Bürger stehen in keiner Weise hinter der Kriegstreiberei der deutschen Regierung, die mit Waffenlieferungen den Krieg verlängert, anstatt ihn zu beenden. Und viele Bürger sind mit ihrer Solidarität zunehmend am Ende und fordern die Einstellung sämtlicher Hilfen. Das liegt keinesfalls an schlechtem Charakter: Das haben die chronischen Forderer sich durch ihr Verhalten selbst zuzuschreiben.

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