In ihrem Anti-AfD-Wahn schreckt die angebliche “Qualitätspresse” offensichtlich auch nicht davor zurück, offensichtliche Fake News zu verbreiten. Dies betrifft in einem aktuellen Fall die angebliche Stornierungswelle auf Rügen, die auf den Wahlerfolg der konservativen Partei zurückzuführen sei.
Die Behauptung, Urlauber würden massenhaft ihre Buchungen an der Ostsee wegen des AfD-Wahlerfolgs in Mecklenburg-Vorpommern stornieren, hat sich als Falschmeldung herausgestellt. Report24 hatte bereits zuvor Zweifel daran geäußert. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, dementiert entschieden die ihm zugeschriebenen Aussagen.
“Dass es Stornierungen aufgrund der Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern gibt, kann ich nicht bestätigen”, erklärte Schwarz gegenüber FOCUS online. “Ich war erstaunt, was mir da in den Mund gelegt wurde. Eigentlich hatte ich nur über die allgemeine politische Lage gesprochen und nicht dezidiert über die AfD.”
Die Falschmeldung nahm ihren Anfang, als die “Ostsee-Zeitung” Schwarz mit den Worten zitierte: “Ich bekomme von den Mitgliedern jeden Tag Informationen, dass Gäste mit der Begründung ‘AfD’ stornieren.” Die “Bild“-Zeitung griff diese angebliche Aussage auf und berichtete von einer “Storno-Welle wegen AfD”. Zahlreiche andere Medien übernahmen diese Darstellung ungeprüft.
Dehoga-Chef widerspricht vehement
Schwarz stellte im Gespräch mit dem Nordkurier klar: “Es gibt keine Stornowelle.” Er ärgere sich, dass Bild.de einen Artikel veröffentlicht habe, ohne ihn zuvor als Dehoga-Chef zu befragen. Dies habe eine Flut irreführender Berichterstattung ausgelöst. In Wahrheit gebe es “keinen messbaren Buchungsrückgang”, vielmehr seien die “Vorbuchungsindikatoren positiv”. Die Branche könne, so Schwarz, einen “sehr guten Tourismus-Sommer” erwarten.
Auch Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, kann keine massenhaften Stornierungen wegen des AfD-Wahlergebnisses erkennen. “Das politische Wahlverhalten und das Reiseverhalten haben laut Studien und Erfahrungen wenig miteinander zu tun”, sagte er zu FOCUS online. “Eine Stornierungswelle aufgrund der Bundestagswahl sehen wir nicht.”
Einzelne Berichte ohne Beleg
Die These von den AfD-Stornierungen stützte sich neben Schwarz’ vermeintlichen Aussagen auch auf Berichte einzelner Urlauber. Die “Ostsee-Zeitung” zitierte beispielsweise ein Paar, das angeblich auf seine Ostsee-Auszeit verzichten wollte. Unklar blieb jedoch, ob die genannten Personen tatsächlich ihre Urlaube storniert oder umgebucht haben.
Bei Nachfragen bei Hotels in Mecklenburg-Vorpommern konnte keines der Häuser die Berichte über vermehrte Stornierungen bestätigen. Ein Standort- und Gästemanager der slube GmbH teilte mit: “Die Stornierungen, die wir von Gästeseite erfahren, sind nicht häufiger als sonst und können von unserer Seite in keinen politischen Zusammenhang gestellt werden.”
Fazit: Mediale Inszenierung statt Realität
Die angebliche Stornierungswelle an der Ostsee wegen des AfD-Wahlerfolgs entpuppt sich bei näherer Betrachtung als mediale Inszenierung ohne faktische Grundlage. Weder der Dehoga-Chef noch der Tourismusverband oder einzelne Hotels können einen Zusammenhang zwischen dem Wahlverhalten und dem Buchungsverhalten der Urlauber bestätigen.
Die Berichterstattung über dieses nicht existierende Phänomen zeigt exemplarisch, wie aus ungeprüften Behauptungen und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten eine Falschmeldung entstehen kann, die sich durch die Medienlandschaft verbreitet. Und das aus politischen Gründen – nur um die AfD zu diskreditieren.