Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Wochen ganz spezifische Radarstationen in Russland angegriffen. Diese waren Teil eines Frühwarn-Systems für Angriffe mit Langstreckenraketen und hatten nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Warum also gerade diese?
In den letzten Wochen waren zwei Radaranlagen im Visier ukrainischer Langstreckenangriffe, die nicht einmal ansatzweise von Bedeutung für die russische Militäroperation in der Ukraine gewesen sind. Ganz im Gegenteil hatten die Radarstationen in Armavir und Orsk ihren Suchfächer breit nach Süden ausgerichtet und waren Teil des nuklearen Abwehrschilds Russland.
Diese beiden Radarsysteme sollten potenzielle Langstreckenangriffe von Westeuropa über Nordafrika und den Nahen Osten bis hin nach Indien erkennen. Diese Überhorizont-Radarsysteme haben eine Erkennungsreichweite von mindestens 10.000 Kilometern und suchen speziell nach ballistischen Flugkörpern in großer Höhe. Für niedrig fliegende Mittelstreckenraketen oder Drohnen sind sie gar nicht konzipiert. Dies zeigt auch eine interessante Analyse.
Da stellt sich die Frage, warum das ukrainische Militär solche für den Kriegsverlauf im eigenen Land eigentlich völlig irrelevanten Ziele angreift. Ziele, deren Zerstörung eigentlich nur dann einen Sinn hat, wenn dies der Vorbereitung eines (nuklearen) Langstreckenangriffs aus dem Süden Russlands dient. Ausgeführt von einem „Stellvertreter“ mit vom Westen gelieferten Waffen.
Warum wurden keine strategisch relevanten Ziele wie Munitionslager oder auch andere militärischen Einrichtungen angegriffen, die für den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine von Bedeutung sind? Mehr noch weist dies auf eine direkte Unterstützung Washingtons und der NATO hin, zumal dafür komplexe Planungen und Überwachungsmaßnahmen – unter anderem durch Satelliten und Agenten vor Ort – nötig waren. Laufen da spezifische Vorbereitungen?