Einem aktuellen UN-Bericht zufolge kämpfen mittlerweile 52 Staaten weltweit ums finanzielle Überleben. Das ist mehr als ein Viertel aller 195 international anerkannten Staaten. Die Schuldenorgien der letzten Jahre beginnen sich zu rächen. Wohin wird das Ganze führen?
Das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) hat sich besorgt über die Lage der Entwicklungsländer geäußert, da die Gespräche über einen Schuldenerlass während des G20-Finanzministertreffens in Indien ins Stocken geraten sind. Dies geschieht, nachdem ein kürzlich veröffentlichter UN-Bericht gezeigt hat, dass fast die Hälfte der Welt mit einer katastrophalen Staatsverschuldung konfrontiert ist. Trotz eines Treffens in Gujarat am Montag wurden bei den Gesprächen über die Umstrukturierung der Schulden der Entwicklungsländer kaum Fortschritte erzielt.
„Ich denke, das Fazit ist, dass mit Stand [Juli] 2023 die Umschuldung nicht in dem Maße voranschreitet, wie es notwendig wäre“, sagte UNDP-Administrator Achim Steiner gegenüber Reuters und nannte die Situation „sehr besorgniserregend“. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, warnte letzte Woche, dass 52 Länder am Rande der Zahlungsunfähigkeit stünden, da sie keine Mittel hätten, ihre Schuldenlast zu verringern. Er verwies auf einen Bericht der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD), aus dem hervorging, dass mehr als 3,3 Milliarden Menschen in diesen Ländern mehr für Zinszahlungen als für wesentliche Dienstleistungen wie Gesundheit und Bildung ausgeben. Guterres betonte, dies sei nicht nur ein systemisches Risiko, sondern ein komplettes Versagen des Systems.
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) äußerte sich besorgt über die Ungerechtigkeit des globalen Finanzsystems, von der die Entwicklungsländer unverhältnismäßig stark betroffen sind. Afrikanische Länder zahlen beispielsweise viermal mehr Zinsen als die Vereinigten Staaten und achtmal mehr als die reichsten europäischen Länder. Die Umstrukturierung dieser Schulden stellt jedoch eine Herausforderung dar, da 62 Prozent der Schulden heute von privaten Gläubigern (vor allem Investment- und Hedgefonds) gehalten werden, während es vor zehn Jahren noch 47 Prozent waren. Das UNDP führt die rekordverdächtige weltweite Staatsverschuldung von 92 Billionen Dollar im Jahr 2022 auf die Covid-19-Lockdowns, die Inflation und die steigenden Zinssätze zurück.
Diese Situation könnte unter Umständen zu einem Dominoeffekt bei den Staatsbankrotten führen. Wenn die ersten der überschuldeten Länder ihre Zahlungsunfähigkeit erklären, geraten weitere Staaten unter Druck und könnten ebenfalls in die Pleite rutschen. Dies hätte angesichts der betroffenen Summen auch enorme Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte, die dann mit entsprechenden Zahlungsausfällen und Abschreibungen konfrontiert würden. Etwas, das laut Beobachtern den Druck zur Einführung von Digitalen Zentralbankwährungen erhöhen könnte. Die Globalisten arbeiten nämlich mit Nachdruck daran, wie beispielsweise unsere Berichte hier und hier zeigen.