Ukraine-Krieg: Russland will Selenskyj das Verhandlungspfand Kursk entziehen

Bild: Frontverlauf in Kursk, 9. März - Screenshot Telegram

Russland versucht offenbar bis zu einem möglichen Friedensvertrag noch möglichst viele militärische Tatsachen zu schaffen. Symbolkraft hat der Kampf um die Region Kursk, wo die Ukraine im August 2024 als PR-Stunt und mit dem Verlust vieler tausender Menschenleben das Gebiet Russlands erobert hatte. Einen besonderen militärischen Sinn hinter der Eroberung einiger Dörfer und der Kleinstadt Sudscha auf russischem Territorium konnte bislang kein Militärstratege erklären. Nun schließt Russland die ukrainischen Truppen ein.

Report24 berichtete bereits gestern über die aktuellen Entwicklungen in Kursk. Inzwischen geraten auch Ukraine-freundliche Medien wie der ORF in helle Panik. Unter Berufung auf einen Militärblogger namens Juri Podoljaka berichtet der öffentlich-rechtliche Staatsfunk, der russische Vormarsch verlaufe “rasend schnell”. Das Titelbild unseres Artikels zeigt in etwa den Verlauf der Front am gestrigen Sonntag.

Gestern wurde unter anderem die russische Rückeroberung des 800-Einwohner Dorfs Malaya Lokny bekanntgegeben und durch die Ukraine bestätigt. Mit der Rückeroberung des russischen Gebiets in Kursk will man die Verhandlungsposition des ukrainischen Kriegsherren Selenskyj offenbar schwächen. Dieser sagte vor einem Monat, am 6. Februar, dass er im Rahmen der Friedensverhandlungen Bedingungen für den Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus der Region Kursk durch Russland stellen werde. Dabei erhoffte er sich, einen guten Trumpf im Ärmel zu haben. Diese Verhandlungsbasis wird der Ukraine aktuell von Russland entzogen.

In der Region Kursk setzte Russland auch nordkoreanische Truppen ein. Westliche Medien behaupteten, dass diese besonders hohe Verluste erleiden würden. Der Umstand, dass Russland Ausländer in seinem Krieg einsetzen würde, wird im Westen immer wieder besonders kritisch kommentiert. Dabei lässt man aber außer Acht, dass nahezu alle NATO-Nationen auf der Seite der Ukraine kämpfen und auch Personal im Land stationiert haben. Das wird meist geleugnet oder stets behauptet, es handle sich nur um Ausbildner oder um medizinische und humanitäre Hilfskräfte.

Der strategische Sinn für Nordkorea dürfte vor allem darin liegen, den eigenen Truppen möglichst viel Kampferfahrung zu verschaffen. Einheiten mit Kampferfahrung in einem echten Kriegsgeschehen gelten rein “theoretisch” operierenden Einheiten als überlegen. Zudem geschieht eine Art Selektionsprozess, weniger motivierte oder schwächere Truppen werden sozusagen aussortiert. Im Grunde genommen müsste die westliche Kritik die Frage stellen, weshalb Nordkorea diese Art des “Trainings” gewählt hat – während die Spannungen mit Südkorea immer mehr zunehmen.

Der als NATO-nahe geltende Kommentator Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer hat bereits öffentlich zugegeben, dass die Schlacht um Kursk für die Ukraine verloren sei. Dazu zitiert ihn auch die Berliner Zeitung:

„Der Kessel ist Richtung der russischen Grenze durch einige Gewässer begrenzt. Die Russen versuchen, die letzten intakten Brücken oder gelegten ukrainischen Pionierbrücken zu zerstören und den Ukrainern den Rückzugsweg abzuschneiden. Sobald sich Kräfte vor den Brücken anstauen, setzen die Russen Artillerie, Gleitbomben oder FPV-Drohnen sein. Die ukrainischen Soldaten, die diese Angriffe überleben, müssen sich ergeben oder versuchen, zu Fuß zu flüchten.“

In der Ukraine befürchtet man inzwischen, dass es den russischen Diensten gelungen sei, das Starlink System für ihre eigenen Zwecke einzusetzen und damit die Positionen ukrainischer Einheiten zu enttarnen. In einem Video erklären ukrainische Soldaten, sie würden die Systeme selbst ausschalten, um diese Gefährdung zu minimieren.

Eine weitere Karte vom aktuellen Frontverlauf wurde gegen vier Uhr Morgens von @Suriyakmaps via Telegram veröffentlicht. Auch hier ist deutlich zu sehen, wie Russland die ukrainischen Truppen umzingeln möchte.

Um 11 Uhr, also vor wenigen Minuten, wurde diese Karte veröffentlicht. Im Begleittext wird von einem Rückzug bzw. der Flucht der verbliebenen ukrainischen Einheiten berichtet. Das schreckliche Sterben geht jedenfalls auf beiden Seiten weiter, zahllose Familien verlieren ihre Väter, Brüder und Söhne in diesem Stellvertreterkrieg.

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