Propagandaforscher Dr. Tögel: Öffentliche Meinung wird durch USA seit 1917 gesteuert

Bild: Amerikanist und Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel, (C) Report24.news

In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Fakten und manipulierter Information immer mehr zu verschwimmen scheinen, gewinnt das Thema Propaganda an Brisanz. Dr. Jonas Tögel, Amerikanist und Propagandaforscher am Institut für Psychologie der Universität Regensburg, gibt in einem Interview mit Report24-Chefredakteur Florian Machl Einblicke in die Mechanismen und die Geschichte der Propaganda – ein Thema, das spätestens 2020 mit der „Pandemie“ hohe Brisanz erlangte.

Dr. Tögel ist Experte für die Anwendung von Softpower-Techniken und Propagandaforschung. Er betont die Relevanz historischer Ereignisse für das Verständnis heutiger Propagandatechniken. Dabei verweist er auf den Ersten Weltkrieg als Wendepunkt, an dem Propaganda nicht nur intensiv genutzt, sondern auch umfassend dokumentiert wurde. Diese historischen Beispiele dienen ihm als Grundlage, um die psychologischen Mechanismen zu erläutern, die bis heute Anwendung finden und immer weiter perfektioniert wurden.

Die Propaganda des Ersten Weltkriegs, so Tögel, zielte darauf ab, das Unbewusste der Menschen zu manipulieren – ein Ansatz, der sich über die Jahrzehnte kaum verändert hat. Er illustriert dies am Beispiel der USA, die 1917, nur Tage nach Kriegseintritt, die sogenannte Creel-Kommission gründeten, um die öffentliche Meinung zu steuern. Die Techniken, die damals entwickelt wurden, sind laut Tögel auch heute noch wirksam und gefährlich.

Dr. Tögel warnt vor der Gefahr, die von solchen Techniken ausgeht, und betont die Notwendigkeit, Propaganda zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Er erklärt sein Spezialgebiet Softpower, in dem er auch seine Doktorarbeit verfasst hat. Diese subtile Form der Beeinflussung baut auf positive Assoziationen und freiwillige Zustimmung auf, anstatt auf Zwang und Gewalt.

Das Interview führt auch zu einer Analyse der aktuellen Ereignisse, insbesondere des Konflikts in der Ukraine. Tögel zieht Parallelen zwischen den propagandistischen Methoden von damals und heute, indem er aufzeigt, wie schnell und effektiv öffentliche Meinungen durch gezielte Narrative geformt werden können. Er spricht von „Grausamkeitspropaganda“, die darauf abzielt, Mitgefühl und Hass zu erregen, und von „narrativen Rahmen“, die die Denkweise der Menschen lenken sollen.

Das Gespräch mit Dr. Tögel ist ein eindringlicher Appell, wachsam zu bleiben und die Werkzeuge der Propaganda zu verstehen, um sich nicht unbewusst manipulieren zu lassen. Es zeigt, dass die Lehren aus der Vergangenheit unerlässlich sind, um die Gegenwart zu bewältigen und eine Zukunft zu gestalten, in der Information und Wahrheit respektiert werden.

Dr. Tögel ist im Rahmen des Vortragsprogramms von menschheitsfamilie.at am 17. November in Gmunden zu sehen – sein Vortrag trägt den Titel „Kognitive Kriegsführung“. Sein Buch „Kognitive Kriegsführung – Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO“ ist am 10. Juli im Westend-Verlag erschienen und Teil des Vortragsprogramms. Karten sind hier erhältlich.

Am 25. November ist er Teil des großen Expertentalks in Freistadt mit Prof. DDr. Martin Haditsch, Dr. Markus Krall, Dr. Ferdinand Wegscheider, Dr. Martin Steiner – moderiert von Florian Machl. Karten sind hier erhältlich.

Das Buch „Kognitive Kriegsführung“ ist hier bei unserem Werbepartner Kopp erhältlich.

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