Premierminister: Gasreserven in Tschechien sind bereits zu 80 Prozent gefüllt

Bild: freepik / manine99

Laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala sind die Gasreserven des Landes zu 80 Prozent gefüllt. „Wir haben 2,6 Milliarden Kubikmeter Gas“, fügte der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela hinzu. Deutschland hat diesen Luxus nicht.

Während Deutschlands Gasspeicher nicht einmal ansatzweise gefüllt sind und in den letzten Monaten sogar Erdgas – unter anderem nach Polen – exportiert wurde, geht es anderen Ländern diesbezüglich deutlich besser. Die Gasreservoirs in der Tschechischen Republik sind bereits zu 80 Prozent gefüllt, wie der Premierminister des Landes, Petr Fiala, am Montag in den sozialen Medien bekannt gab. Dies berichtet das tschechische Medium Novinky.

Auf Twitter bestätigte der tschechische Regierungschef demnach, dass das Land bereits die Mindestgrenze erreicht hat, bis zu der die EU-Mitgliedsstaaten die Tanks bis November dieses Jahres auffüllen müssen. Auf diesen Schritt hatten sich die Energieminister der EU27 im Juni geeinigt, nachdem die Gefahr einer schwerwiegenden Lieferunterbrechung aus Russland bestand.

„Wir befinden uns auf einem Allzeithoch. Wir arbeiten daran, so gut wie möglich auf den Winter vorbereitet zu sein“, schrieb Fiala. „In diesem Jahr haben wir eine Regel eingeführt, nach der die Gasspeicher in den EU-Ländern vor dem Winter zu mindestens 80 Prozent gefüllt sein müssen. In der Tschechischen Republik haben wir diese Grenze am Montag überschritten und verfügen über 2,6 Milliarden Kubikmeter Gas“, teilte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela auf Twitter mit.

Der jährliche Verbrauch in der Tschechischen Republik beläuft sich auf etwa 9,4 Milliarden Kubikmeter Gas, und laut Síkela erhält Tschechien etwa 98 Prozent des verbrauchten Gases aus Russland. Mit diesem Füllstand kann das mitteleuropäische Land im Jahresschnitt etwa hundert Tage auskommen, falls der Gaszufluss völlig einbricht und keine Sparmaßnahmen durchgeführt werden.

Vor einer Woche, als die Gasspeicher in der Tschechischen Republik zu etwa 77 Prozent gefüllt waren, erklärte Síkela gegenüber den Medien, dass das Gas in den Speichern den Verbrauch im Land bis Januar decken würde. Das heißt, dass angesichts der verbleibenden 158 Tage bis 2023 wohl noch mit Gaszuflüssen für einige Zeit gerechnet wird. Zudem ist der Gasverbrauch im Sommer und Herbst etwas geringer als im Winter.

Die Tschechische Republik plant außerdem, Gas aus einem LNG-Terminal in den Niederlanden zu nutzen, um ihre Abhängigkeit von Russland zu verringern. Nach Síkelas früherer Aussage würde dies den Gasverbrauch in der Tschechischen Republik um eineinhalb bis zwei Monate verlängern. Allerdings mangelt es weltweit an LPG-Tankern, die für solche Lieferungen infrage kommen würden. Der Bau solcher Tanker ist teuer und benötigt auch seine Zeit.

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