Die Slowakei ist auf das günstige russische Erdöl angewiesen, welches per Pipeline über die Ukraine ins Land fließt. Kiew will den Vertrag mit Lukoil nicht verlängern und würde die Slowakei und Ungarn damit in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. Nun droht Bratislava mit Gegenmaßnahmen.
Die Spannungen zwischen der Slowakei und der Ukraine nehmen zu. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat der Ukraine mit einem Stopp der Diesel-Lieferungen gedroht, sollte Kiew den Ölfluss aus Russland blockieren. “Wenn die Ukraine den Transit von russischem Öl über die Druschba-Pipeline in die Slowakei unterbricht, werden wir keine Diesel-Lieferungen mehr in die Ukraine zulassen”, erklärte Fico in einer Stellungnahme.
EU buys Russian oil from India. Slovakia sends 10% of gasoline to Ukraine from Russian oil. Hungary sends 42% of electricity to Ukraine, and Kiev's daily gas consumption. Energy games…
— Andrew (@andraw0x) July 24, 2024
It's no coincidence that the wealthy @guyverhofstadt , known for his frantic outbursts in… https://t.co/wHJGpsK9xe pic.twitter.com/Wqhz930FaD
Hintergrund ist ein Streit um Sanktionen gegen russisches Öl. Die Ukraine hatte kürzlich angekündigt, den Transit von Öl der russischen Firma Lukoil über ihr Territorium einzuschränken. Dies stößt auf heftigen Widerstand in der Slowakei und Ungarn, die weiterhin russisches Öl beziehen. Fico betonte, sein Land sei auf die Öllieferungen aus Russland angewiesen. “Wir können nicht zulassen, dass unsere Wirtschaft durch diese Entscheidung der Ukraine geschädigt wird”, so der Regierungschef.
𝐔𝐤𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞’𝐬 𝐖𝐞𝐚𝐩𝐨𝐧𝐢𝐳𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐨𝐟 𝐄𝐧𝐞𝐫𝐠𝐲 𝐓𝐡𝐫𝐞𝐚𝐭𝐞𝐧𝐬 𝐄𝐮𝐫𝐨𝐩𝐞
— Gladden Pappin (@gjpappin) July 30, 2024
🔴Ukraine banned the transit of Lukoil to Hungary & Slovakia
❗️It seems nobody thought this through
🔴Kyiv’s action could lead to supply disruptions throughout the region, since… pic.twitter.com/cHUAtdQgb1
Die Drohung mit einem Diesel-Lieferstopp dürfte in Kiew mit Sorge aufgenommen werden. Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland auf Treibstoffimporte angewiesen, um ihre Streitkräfte zu versorgen. Beobachter sehen in dem Konflikt eine weitere Belastung für die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der Ukraine und einigen osteuropäischen EU-Staaten. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, in dem Streit vermitteln zu wollen.
🇭🇺🇺🇦 FM Szijjártó: Ukraine has banned the Russian oil company Lukoil from transporting oil through its territory to Hungary and Slovakia. "This is clearly an unacceptable move by Ukraine," FM Szijjártó stated.
— Zoltan Kovacs (@zoltanspox) July 25, 2024
🇧🇬🤝🇭🇺 The Bulgarian Energy Minister offered his help in the… pic.twitter.com/sWMIrdR664
Der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó, hat die Entscheidung Kiews bezüglich der Pipeline erst vor wenigen Tagen scharf kritisiert. “Dies ist eindeutig ein unakzeptabler Schritt durch die Ukraine”, erklärte der ungarische Chefdiplomat. Die Energiesicherheit Ungarns und der Ukraine sei dadurch gefährdet.