Nach scharfer Kritik an Lauterbach: Maßnahmen- und Impffetischisten hetzen gegen KBV-Chef Gassen

Hintergrund via freepik / rawpixel.com, Lauterbach via Screenshot YouTube / Bundespressekonferenz

Die Ampel-Regierung diskutiert über die Corona-Maßnahmen gegen eine möglicherweise kommende Herbst-Welle. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), wie üblich im Panik-Modus, hat bereits Millionen Impfdosen bestellt – abermals viel zu viele – und ruft alle Bürger zur zweiten Booster-Impfung auf. Kassenärztechef Gassen hat nun nicht nur Lauterbachs Impfstrategie kritisiert, sondern sich außerdem für das Aufheben der Isolationspflicht ausgesprochen. Nun steht er am Pranger – eine Petition fordert gar seinen Rücktritt.

Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), hat mit seiner Aussage, es gebe „derzeit keine Anzeichen“ für eine Corona-Welle im Herbst, aber „Rufe nach erneuten überzogenen Schutzmaßnahmen bis hin zu einem neuen Lockdown“ würden ihm Sorgen bereiten, für Aufsehen gesorgt und mit seiner Kritik an der Corona-Impfstrategie auch den Gesundheitsminister verärgert.

Impfen: Viel hilft nicht viel!

Lauterbach verfolgt das Ziel, im Herbst bis zu 60 Millionen Dosen zu verimpfen. Dafür sollen vier verschiedene Impfstoffe gegen Corona zur Verfügung stehen – insgesamt bis zu 240 Millionen Impfdosen. Aber nicht einmal jeder zweite Bürger kann sich im Herbst laut einer INSA-Umfrage eine erneute Corona-Impfung vorstellen. Das wären nicht einmal 40 Millionen Bürger. Von den Kassenärzten kommen ähnliche Schätzungen. „Was wir mit so viel Impfstoff sollen, bleibt das Geheimnis des Ministers“, kritisierte Gassen Lauterbachs Impfdosen-Masseneinkauf gegenüber BILD. Bei so vielen bestellten Impfdosen „ist zu erwarten, dass Impfstoff im Wert von möglicherweise hundert Millionen Euro oder mehr weggeworfen werden muss“.

Auch Lauterbachs Aufruf zu einem zweiten Booster an alle deutschen Bürger lehnen Stiko und auch die KBV ab. „Alle paar Monate unkritisch eine Boosterimpfung, nur, weil so viel Impfstoff bestellt wurde?“, fragte Gassen. „Etliche Immunologen warnen davor! Viel hilft nicht immer viel.“

Personalnot dank Maßnahmen

Zudem fordert Gassen die Abschaffung aller Corona-Isolationspflichten für symptomfreie Corona-Infizierte. Es seien die überzogenen Isolations- und Quarantäneregeln und nicht die Covid-Fälle, die in Krankenhäusern und anderen Branchen derzeit eine gefährliche Personalnot auslösen und damit für Probleme sorgen. Trotz vieler Neuinfektionen sei die Gefahr einer schweren Erkrankung für einen Großteil der Gesellschaft durch Impfung und überstandene Infektionen stark gesunken. „Das ist ein Zeichen, dass man mal von dieser pauschalierten Dauerkontroll-Illusion runterkommt und versucht, wieder normale Zustände in Deutschland einkehren zu lassen.“ Auch das „anlasslose Testen von gesunden Menschen“ müsse aufhören. Das Bundesgesundheitsministerium sieht allerdings keinen Handlungsbedarf.

Empörung bei Maßnahmen- und Impffetischisten

Offenbar ist Gassen nun auch in den Fokus von Maßnahmenbefürwortern geraten. Ein Hausarzt, Notarzt und Internist, der offensichtlich im Maßnahmen-Wahn gefangen ist, hat eine Petition gegen ihn gestartet: „Ich möchte als Kassenarzt nicht weiter in der öffentlichen Wahrnehmung von Dr. Andreas Gassen vertreten werden, der sich wiederholt mit seinen Aussagen diskreditiert hat.“ Außerdem werden Gassen „persönliche Lobbyarbeit“ und „wiederholte kommunikative Fehltritte“ wie die Forderung nach einem Freedom Day vorgeworfen. Arbeit für die Pharma-Lobby darf freilich ganz anderen Personalien vorgeworfen werden. Besagter Hausarzt gilt derweil als „Impfluencer“ und präsentiert sich als großer Befürworter der umstrittenen Kinder-Impfungen. Angeblich stehe Gassens Position nicht für „die Meinung der Kassenärzte“, so meint er. Aktuell hat die Petition – trotz massiver Bewerbung auf Twitter – rund 2.200 Stimmen. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass unkritische Ärzte sich mit dem Impfen ohne Aufwand eine goldene Nase verdienen: Eine Einnahmequelle, auf die viele nicht verzichten wollen werden.

Viel Zuspruch: „#DankeGassen“

Gassens Aussagen stoßen auch auf sehr viel Zuspruch – unter anderem von der CDU und der FDP. In Bezug auf Lauterbachs Impfdosen-Bestellung befürchtet auch CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge „milliardenschwere Geldverschwendung“ der Regierung. „Wer ohne Rücksicht auf Kosten einkauft, ist immer schlecht beraten. In Zeiten von Krise, Knappheit und Verzicht für viele Bürger ein völlig falsches Signal.“ Unterstützung gibt es auch im Streit über die Corona-Isolationspflichten: „Herr Gassen stößt mit seinem Vorschlag zur Aufhebung der Isolationspflicht eine wichtige Debatte an“, sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus den RND-Zeitungen vom Montag. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.“ Auch der Virologe Klaus Stöhr vertritt die Ansicht, dass die Isolationspflicht fallen muss. Andere Mediziner bringen in den sozialen Netzen unter „#DankeGassen“ ihre Zustimmung zu Gassens Äußerungen zum Ausdruck:

Wer die Wahrheit sagt, braucht bekanntlich ein schnelles Pferd! Da die Ampel-Regierung und insbesondere Gesundheitsminister Lauterbach alles daransetzen, die sogenannte „Pandemie“ so lange wie nur möglich aufrechtzuerhalten und schon eifrig neue Einschränkungen für die Bürger planen, bekommt Andreas Gassen nun erwartungsgemäß Gegenwind für seine Kritik – gerade von jenen, die von der Krise profitieren. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen auf den KBV-Chef zukommen.

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