Die relativ frisch in den Landtag gewählte Partei Menschen-Freiheit-Grundrechte (MFG) brachte bei der gestrigen Landtagssitzung einen Initiativantrag betreffend der dringend notwendigen Unterstützung Freiwilliger Feuerwehren ein. Diese hätten massive Einbußen durch ausgefallene Feuerwehrfeste erlitten – das Geld werde aber dringend für Beschaffung und Instandhaltung von Ausrüstung gebraucht.
In Oberösterreich gibt es 94.000 Mitglieder bei den Feuerwehren. Diese leisten 2.700.000 ehrenamtliche Stunden pro Jahr. Mit 50 Euro pro Stunde bewertet sind das 135 Millionen Euro, die sich der Staat an Kosten erspart, rechnet die MFG vor.
Durch die Covid-19 Maßnahmen entfallen viele Aktivitäten und Festlichkeiten – die Reinerlöse solcher Veranstaltungen fließen normalerweise in die Beschaffung und Instandhaltung von Ausrüstung. Viele Feuerwehrleute finanzieren sich ohnehin schon den Eigenbedarf an Ausrüstungsgegenständen selbst. Es werden zwar die Kosten für bereits geplante Feste ersetzt, aber nicht die entgangenen Einnahmen – hier ist ausreichend Vorsorge zu treffen, um die Feuerwehren einsatzbereit zu halten.
Vorschlag von anderen Fraktionen abgelehnt
Analog zur Covid-Entschädigung für Pflegepersonal, die ja in der Höhe von 500 Euro pro Person ausbezahlt wird, schlägt die MFG einen 500-Euro-Bonus je Feuerwehrmann vor, welcher der jeweiligen Organisation zugutekommen soll. Die Kosten der Maßnahme würden sich auf 47 Mio. Euro belaufen. Der am 16. Dezember eingebrachte Initiativantrag wurde von den anderen Landtagsfraktionen abgelehnt.
Feuerwehren bekommen Entschädigung für PCR-Test-Basteln
Möglicherweise werden die Feuerwehren aber auch durch komplett sachfremde Tätigkeiten kompensiert. Wie Report24 berichtete, müssen diese “freiwillig” an Wochenenden die PCR-Test für SPAR zusammenbauen: OÖ Feuerwehren müssen PCR-Tests gratis zusammenbauen – in einer unsterilen Halle . Dafür gibt es für die jeweilige Feuerwehrorganisation eine finanzielle Entschädigung. Stellt sich die Frage, wer dafür wohl zur Feuerwehr gegangen ist.