OÖ Feuerwehren müssen PCR-Tests gratis zusammenbauen – in einer unsterilen Halle

Bildzitat: Facebookseite Freiwillige Feuerwehr Wallern

Inmitten der „schrecklichsten Pandemie der Menschheitsgeschichte“ kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nach wochenlangen Gerüchten veröffentlichte eine beteiligte Feuerwehr den Sachverhalt selbst – und auch der ORF berichtete – weshalb kein „Leak“ notwendig war. Ohne Bezahlung wurden freiwillige Feuerwehren dazu eingeteilt, in der Spar Zentrale Marchtrenk so genannte Gurgel-Testkits zusammenzubauen. Die Beteiligten denken sicherlich, etwas Gutes und Wichtiges zu tun, doch besonders steril sieht die Halle nicht aus…

Von Willi Huber

Ergänzung: Am 29. 11. traf eine Stellungnahme des Landes-Feuerwehrverbandes ein, die am Ende des Artikels ergänzt wurde.

Es erinnert ein wenig an den Leak, den Report24 im März 2021 veröffentlichte: Unglaubliche Hygienezustände in großem österreichischem PCR-Testlabor. Die Vorgänge in der Spar-Zentrale Marchtrenk sind – distanziert betrachtet – um einiges wunderlicher.

Feuerwehrleute stellen in Lagerhalle PCR-Kits zusammen

Wie man der Facebookseite sowie der Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Wallern entnehmen kann, waren auch am vergangenen Wochenende wieder Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Oberösterreichs damit beschäftigt, PCR-Tests zu „kommissionieren“. Dabei werden die Test-Kits von „Oberösterreich gurgelt“ aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzt – Kochsalzflüssigkeit, Probenröhrchen, Anleitung usw.

Außerordentlich bedenklich erscheint der Umstand, dass man für eine kommerzielle Tätigkeit, an der China und chinesische Hersteller, Transportunternehmer sowie Importeure und die auswertenden Labors hunderte Millionen Euro verdienen, freiwillige Feuerwehren einsetzt und – wie uns Teilnehmer der Aktion versicherten – kein Lohn bezahlt wird.

420.000 Testkits an einem Tag

Unseren Informationen nach laufen die „Kommissionierungsarbeiten“ in der Spar-Zentrale schon seit Wochen. Alleine am vergangenen Sonntag waren 222 Feuerwehrleute aus fünf Bezirken eingesetzt, die insgesamt 420.000 PCR-Testkits zusammenbauten und verpackten.

In einer Halle, wie auf den Fotos (siehe Link oben) gezeigt wird, fällt es einem schwer, an die notwendige Sauberkeit für medizinische Produkte zu glauben. Gearbeitet wird offenkundig auf Paletten und Schalungsplatten. Sachverständige wissen, dass in solchen Holzprodukten immer Pilze wie Schimmel vorhanden sein können, eine Sterilität wäre auch durch „Auskochen“ nicht gewährleistet – es ist aber nicht anzunehmen, dass ein solcher Versuch getätigt wurde. Eine Anfrage an SPAR zum Sachverhalt wurde gestellt, wir veröffentlichen eventuell eingehende Antworten an dieser Stelle.

In Österreich weltweit einzigartiger Testwahn

Letztendlich werden die Feuerwehrleute in dem guten Glauben eingesetzt, eine sehr wichtige und nützliche Tätigkeit für die Gemeinschaft auszuüben. Dabei muss man aber den weltweit einzigartigen Testwahn in Österreich bedenken – und auch betrachten, dass die „Infektionskurve“ in Ländern mit weitaus weniger bis keinen Tests oft identisch wenn nicht besser verläuft: Korruptions-Europameister? Vizeweltmeister? Österreichs Testwahn im Vergleich.

Es stellt sich die Frage, ob es nicht ein gewisser Missbrauch der Arbeitsleistung und des guten Willens der Feuerwehrleute ist, wenn man sie zu solchen Tätigkeiten einteilt, während die Corona-Maßnahmen der Regierung ihren Organisationen vielfach verunmöglichte, beispielsweise durch Feuerwehrfeste die notwendigen Mittel für den Betrieb einzunehmen. Zudem muss man sich ansehen, welche Gewinne sich bei den vielen oben erwähnten Unternehmen anhäufen. (Niederösterreich: Wird ÖVP-nahes Testlabor wöchentlich 14 Mio Euro einnehmen?, Antonovs brachten 190 Tonnen Covid-Tests: Pandemie-Fortsetzung lange geplant).

Stellungnahme des Landes-Feuerwehrverbandes

Wir ersuchen um Verständnis, dass wir ausschließlich zu den für das Feuerwehrwesen relevanten Aspekten Auskunft geben können und erlauben uns daher folgende Punkte zu ergänzen bzw. klarzustellen. Die Feuerwehren erhalten für ihre Tätigkeit eine Entlohnung, die allerdings nicht direkt an das einzelne Mitglied, sondern die Feuerwehr als Körperschaft öffentlichen Rechts ausbezahlt wird. Die Tätigkeiten wurden und werden von den oberösterreichischen Feuerwehren im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten unterstützt, da wir auch hier entsprechend unserem Motto „Gemeinsam im Einsatz für OÖ“ tätig werden wollen. Weitere Informationen zu diesem „Einsatz“ finden Sie auf der Homepage des OÖ. Landes-Feuerwehrverbandes.

29.11.2021, Landes-Feuerwehrverband Oberösterreich

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