In Kooperation mit chinesischem Militär: Fledermaus-Coronaforschungen in Wuhan gehen weiter

Bild: freepik / pedrolunaguillen

Offensichtlich werden von den Wissenschaftlern in Wuhan weiterhin Proben von Fledermäusen mit Coronaviren untersucht. Unter den Forschern ist auch nach wie vor Shi Zhengli, die sich wegen ihrer Rolle bei massiv umstrittenen Gain-of-Function-Studien den Spitznamen „Bat Woman“ eingehandelt hatte. Dies wirft Fragen auf: Immerhin werden die Experimente offensichtlich in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Militär betrieben.

Das Wuhan Institute of Virology, dessen (unter anderem auch mit US-Geldern finanzierte) Forschung zu Coronaviren von vielen als Quelle von Covid-19 angesehen wird, führt erneut ähnlich riskante Studien durch, bei denen Fledermäuse und ihre Fähigkeit, Menschen zu infizieren, in Höhlen in ganz China untersucht werden.

Die aufgedeckte Studie zeigt, wie das umstrittene Labor mit Mitteln von Anthony Faucis National Institutes of Health (NIH) in Zusammenarbeit mit der EcoHealth Alliance Fledermausproben sammelt. Ab 2014 nutzten die Forscher, angeführt vom Präsidenten der EcoHealth Alliance, Peter Daszak, und der „Fledermausfrau“ (Bat Woman), Shi Zhengli vom Wuhan Institute of Virology, die Proben, um riskante Gain-of-Function-Forschung zu betreiben. Auf inzwischen gelöschten Webseiten ist zu lesen, dass das Labor Fledermaus-Coronaviren so manipulierte, dass sie sich „effizient in primären menschlichen Atemwegszellen replizieren“ und in vitro Titer erreichen, die epidemischen Stämmen von SARS-CoV entsprechen.

Die neue Studie, die im Mai 2022 veröffentlicht wurde, scheint mit ähnlichen Forschungsmethoden zu arbeiten. Forscher des Wuhan Institute of Virology, darunter Shi Zhengli, verfolgten die Höhlennektarfledermaus und entnahmen ihr Proben, da sie „bekanntermaßen sowohl Filoviren als auch Coronaviren trägt“, heißt es in dem Papier.

„In dieser Studie haben wir 16 Fledermäuse im Kreis Mengla, Provinz Yunnan, China, mit miniaturisierten GPS-Geräten verfolgt, um ihre Bewegungen und den möglichen Kontakt mit Menschen zu untersuchen. Um die Prävalenz von Coronavirus- und Filovirus-Infektionen zu bestimmen, haben wir außerdem die Nukleinsäuren des Měnglà-Virus (MLAV) und zweier Coronaviren (GCCDC1-CoV und HKU9-CoV) in Analabstrichen von Fledermäusen sowie Antikörper gegen diese Viren in menschlichen Serumproben untersucht“, erklärt man in einem Überblick über die Arbeit.

Die Forschungsarbeit wurde in der Zeitschrift Zoological Research veröffentlicht und von mehreren von der Kommunistischen Partei Chinas geführten wissenschaftlichen Organisationen finanziert, darunter die Chinesische Akademie der Wissenschaften und die National Natural Science Foundation of China (NSFC), welches eng mit dem Militärapparat Chinas verbunden ist. In den Förderrichtlinien der Gruppe für das Jahr 2020 wird „innovative Forschung in den Bereichen Verteidigung und militärische und zivile Integration“ als „bevorzugt“ gefördert. Die Stiftung unterzeichnete 2016 auch ein „strategisches Kooperationsabkommen“ mit dem Wissenschafts- und Technologieausschuss der Zentralen Militärkommission der Kommunistischen Partei Chinas – dem obersten militärpolitischen Entscheidungsgremium des Regimes.

Zwar verbirgt sich hinter dieser aktuellen Studie keine Gain-of-Function-Forschung – doch müssen derartige Untersuchungen tatsächlich weiter vorangetrieben werden, obwohl die umstrittenen Experimente im Wuhan-Labor von etlichen Experten mit dem Ausbruch von SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht werden? Was geschieht mit den gesammelten Viren-Proben – will man vielleicht auch diese in weiteren Studien manipulieren und infektiöser machen? Die Forschungen dürfen durchaus als fragwürdig gewertet werden. Ob es hier tatsächlich nur um „Verteidigung“ geht, könnte sich früher oder später noch zeigen…

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