Seit der Eskalation im Gaza-Streifen entwickeln sich immer weitere Konfliktherde in der Region. Im Nahen Osten droht ein Flächenbrand auszubrechen, der weitreichende globale Auswirkungen mit sich bringen könnte. Denn auch die globalen Mächte sind involviert.
Was als bewaffneter Konflikt zwischen der palästinensischen Hamas und Israel begann, zieht zusehends weitere Akteure hinein. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah und die jemenitische Schiitenmiliz der Huthis (Ansar Allah) mischen sich bereits seit Wochen ein. Letztere haben durch ihre Angriffe auf Handelsschiffe die Schifffahrtsroute durch das Rote Meer mittlerweile so unattraktiv gemacht, dass die globalen Lieferketten gestört werden. Doch das ist noch nicht alles.
All eyes on #Erbil tonight — video appears to show at least some projectiles made impact, and they’re big.
— Charles Lister (@Charles_Lister) January 15, 2024
Sources in #Iraq claim short-range ballistic missiles or heavy suicide drones were used, possibly from southern #Iraq or #Iran.
Serious development. pic.twitter.com/Mx3aXHRbJY
Inzwischen scheint es auch im Irak zu Eskalationen zu kommen. So haben die iranischen Revolutionsgarden einen Angriff mit Kurzstreckenraketen oder schweren Selbstmorddrohnen auf “Spionagezentren” in der Hauptstadt der autonomen kurdischen Provinz, Erbil, durchgeführt. Dort soll sich unter anderem auch ein Hauptquartier des israelischen Mossad befunden haben.
Iran's IRGC launches ballistic missiles near the US Consulate and on an Israeli Mossad headquarters in Erbil, Iraqi Kurdistan, and simultaneously on Syria, targeting groups related to the Kerman terror attack. pic.twitter.com/K38oBLwzWO
— The Cradle (@TheCradleMedia) January 15, 2024
Auch IS-Ziele in Syrien seien als Vergeltung für die Selbstmordanschläge in Kerman von den iranischen Truppen angegriffen worden. Ebenso hat wohl auch Israel Ziele in Syrien unter Beschuss genommen. Alles auch ein “Spillover” des Gaza-Konfliktes.
Al-Mayadeen reports six explosions heard in a missile strike southwest of Aleppo, Syria. @syriahr attributes the strike to Israel. Meanwhile, Iraqi media reports a missile attack on an American base in Irbil, northern Iraq. A busy night in the skies of the Middle East. pic.twitter.com/1H4WdZcTg9
— Ariel Oseran (@ariel_oseran) January 15, 2024
Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Tagen und Wochen die Intensität von Kriegshandlungen in Syrien, im Libanon, im Irak und im Jemen deutlich zunehmen wird. Unter Umständen könnte sich das Ganze auch auf Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und den Iran ausweiten. Nicht zu vergessen, dass die Amerikaner und Franzosen weiterhin mit Kanonen auf Spatzen – bzw. mit Millionen Dollar teuren Raketen auf ein paar tausend Dollar teure Huthi-Drohnen – schießen.
Sollten die vom Iran unterstützten jemenitischen Milizen ihre Angriffe auf westliche Kriegsschiffe ausweiten, könnte dies eine Reaktion der NATO auslösen.