Die Politik hat infolge ihrer feuchten Elektrifizierungsträume des Verkehrs die Automobilindustrie zu Milliarden-Investitionen gedrängt. Doch schon vor der Welle an billigen China-Stromern war das Ganze alles andere als profitabel. Es droht ein wahres Blutbad. Man kann die Märkte nicht einfach ignorieren und die Wirtschaft mit Zwang dirigieren, ohne massive Probleme zu verursachen.
Erst vor wenigen Monaten berichtete Report24 über die finanziellen Probleme diverser Automobilproduzenten und deren Stromerproduktion. Egal, ob reine E-Auto-Hersteller wie Lucid Motors und Rivian, oder traditionelle Fahrzeugkonzerne wie Ford Motors. Die Stromer sind insgesamt betrachtet ein reines Verlustgeschäft für die Unternehmen. Nur wenige Unternehmen – wie Tesla – schienen das Elektrofahrzeuggeschäft halbwegs profitabel meistern zu können.
Allerdings verzeichnet auch Tesla mittlerweile einen Rückgang bei den Verkaufszahlen. Hinzu kommen schlechte Nachrichten von Mercedes und anderen Autoproduzenten, sowie aus der ganzen Zulieferindustrie. Quer durch die Bank verursachen die Stromer einfach viel mehr Kosten, als dass sie überhaupt Geld einbringen würden. Unsummen fließen in Forschung und Entwicklung und die Materialkosten steigen ebenfalls, weil es bei vielen wichtigen Materialien einfach nicht genügend Produktionskapazitäten gibt. Gleichzeitig wird zusehends nur für die Abstellplätze produziert, weil die Autohändler die Elektroautos einfach nicht verkauft bekommen. Im britischen „Telegraph“ wird deshalb schon dazu aufgerufen, die Politiker für das „Blutbad“ infolge der desaströsen „Netto Null“-Politik zur Verantwortung zu ziehen.
Wenn man dann bedenkt, dass die Europäer gerade einmal ein Fünftel der Elektroautos weltweit produzieren (die Chinesen führen den Markt mit rund der Hälfte der globalen Produktion an), wird ein weiteres Dilemma deutlich: China, welches auch auf vielen der kritischen Materialien für die Stromer sitzt, kann viel günstiger produzieren als die Europäer. Preislich können die europäischen Produzenten gar nicht mithalten. Und dann gibt es noch die wachsenden Vorbehalte der europäischen Konsumenten. Viele Käufer von Elektrofahrzeugen sehen sich mit deutlich höheren Versicherungsprämien und Wartungskosten konfrontiert. Ganz zu schweigen davon, dass die verkorkste Energiewende die Strompreise in die Höhe trieb und die Fahrzeugbesitzer damit auch deutlich mehr für den Unterhalt der Autos zahlen müssen.
Die Politik hat keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Der Siegeszug der Automobile über die Pferdekutschen war ein Resultat des Marktes und der Marktkräfte. Bei den Eisenbahnen hat sich die Elektrifizierung durchgesetzt und Kohlelokomotiven sind nur mehr eine Ausnahmeerscheinung. Doch der (sozialistisch anmutende) zwanghafte Versuch der von Klimaspinnern geprägten Politik, auch den Straßenverkehr entgegen den Marktkräften zu elektrifizieren, scheitert gnadenlos. Warum? Weil man die Wünsche der Konsumenten einfach komplett ignoriert und gleichzeitig für enorme Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten sorgt.
Die Menschen wollen günstige und verlässliche Fahrzeuge, deren Unterhalt auch stemmbar ist. Bei den Stromern ist das ganz offensichtlich nicht der Fall. Ohne staatliche Subventionen lassen sich die Stromer in Deutschland kaum mehr verkaufen. Im vergangenen Juli wurden deshalb um 36,8 Prozent weniger Elektroautos zugelassen als noch im Vorjahresmonat.
Doch so lange die Menschen weiterhin Parteien wählen, die sich hinter diese linksgrünen Pläne stellen (die Union gehört dazu, wie von der Leyens Ankündigungen beweisen), werden die politischen Vorgaben weiterhin für Disruptionen sorgen.
Für die europäische Automobilindustrie wird das Ganze jedoch zu einer Katastrophe. Es ist anzunehmen, dass bei einer Fortführung der grünen Agenda bald schon einige renommierte Autohersteller mit Tradition zu Sanierungs- und Übernahmekandidaten avancieren.