Es hätten sich, „anders kann man das gar nicht sagen, bestimmt die meisten Bürgerinnen und Bürger dieses Landes gewünscht, dass der nächste Gesundheitsminister vom Fach ist, das wirklich gut kann und dass er Karl Lauterbach heißt“, kündigte Olaf Scholz heute das nächste Puzzleteilchen von Deutschlands Untergang an.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Nun – Dichter und Denker sind in Deutschland mittlerweile Mangelware: Sicherlich wird ob dieser freudigen Botschaft also der eine oder andere Michel klatschen. Immerhin begleitet Lauterbach die Menschen nun schon so lange durch die zahllosen Fernsehabende der „Pandemie“ – vielen ist er ähnlich eines Charakters in der persönlichen Lieblings-Soap sicherlich mächtig ans Herz gewachsen. Das Gedächtnis der Deutschen scheint gemeinhin schlecht zu sein, andernfalls würden sie nicht wie demente Schimpansen in regelmäßigen Abständen die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Und andernfalls wäre vielleicht dem einen oder anderen Lauterbach-Groupie aufgefallen, dass die einzige Expertise ihres neuen Gesundheitsministers darin besteht, zur besten Sendezeit falsche Behauptungen als Fakten herauszuposaunen.
Schon im Juni reichte seine Liste von Fehltritten der BILD für einen Artikel mit dem Titel „10 Corona-Irrtümer von Viren-Experte Lauterbach„, in dem mehr als deutlich wurde, dass von einem „Viren-Experten“ in Wahrheit keine Rede sein kann. Das ist logisch, denn auch wenn Lauterbach sich selbst fälschlicherweise gern als Epidemiologen betitelt, so hat er darin mit seinem Abschluss in Public Health keine nachweisbare Expertise. Und auch all seinen Irrtümern ist gleich, dass er sie mit der Inbrunst der Überzeugung frech als Fakten verkauft hat – ohne irgendeine belastbare Datenlage. Das verdeutlicht nicht nur, dass die Corona-Politik mit Wissenschaft herzlich wenig zu tun hat, sondern hält auch den chronisch obrigkeitshörigen Deutschen auf beinahe amüsante Weise den Spiegel vor. Die glauben nämlich offensichtlich zu großen Teilen immer noch alles, was beliebige Fatzken in der Glotze ihnen erzählen.
Natürlich war nach dem Sommer keinesfalls Schluss mit den Lauterbach’schen Fehlleistungen. Zuletzt blamierte er sich etwa mit der Aussage, es sei seit Monaten absolut klar, dass jeder Erwachsene geboostert werden müsse – obwohl er kurz zuvor noch festgehalten hatte, dass eine „Booster-Impfung für alle“ jetzt auf keinen Fall sinnvoll sei. Eine ähnliche Kehrtwende legte er beim Thema Impfpflicht hin, die er heute selbstverständlich befürwortet.
Einsicht ob seines lächerlichen Zickzackkurses darf seinerseits jedoch keine erwartet werden. Die muss er auch nicht zeigen: Der Michel vergisst schnell. Seine Forderung nach Klinikschließungen von 2019 (deren Folgen er heutzutage gern den Ungeimpften andichten würde) geriet unter seinen Fans schließlich ebenso in Vergessenheit wie seine Beteiligung beim Lipobay-Skandal.
Dabei war er vor wenigen Jahren noch dafür bekannt, dass er im Auftrag der Pharmaindustrie Medikamentenstudien durchführte. Über 800 000 Euro an Drittmitteln heimste er dafür allein im Jahr 2000 ein.
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So war er auch an einer Studie über den Fettsenker Lipobay beteiligt – jenem Medikament, das die Herstellerfirma Bayer wegen tödlicher Zwischenfälle im Jahr 2001 vom Markt nahm. Die frühen Hinweise darauf, dass Lipobay möglicherweise gefährlich war, nahm Lauterbach damals ebenso wenig wahr, wie es seine Auftraggeber taten.
Deutschland wird mit seiner neuen Regierung wie so oft ernten, was es gesät hat. Für die „Corona-Heulboje“ könnten die Zeiten jedoch schon bald härter werden: Wer chronisch falsch liegt, liefert keine Ergebnisse – und als Bundesgesundheitsminister wird auch der deutsche Michel die Schuld an der politisch verordneten Corona-Misere früher oder später bei Lauterbach suchen. Es versprechen interessante Zeiten zu werden, wenn auch der letzte realisiert, dass eine erzwungene 100%ige Impfquote weder Freiheit noch Erlösung bringt…