#allesdichtmachen: Jan Josef Liefers bleibt standhaft – trotz massiver Angriffe durch die Medien

Foto: Screenshot #allesdichtmachen / Jan Josef Liefers, Hintergrund: freepik / zlatko_plamenov

Seit Publikwerden der satirischen Aktion „#allesdichtmachen“ haben Medien Schaum vorm Mund: Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den durch Ironie und Überspitzung vorgebrachten Kritikpunkten der Schauspieler an der Corona-Politik wird größtenteils abgelehnt – stattdessen ergeht man sich in wüsten Vorwürfen. Viele Künstler sind bereits eingeknickt und haben sich nachträglich von ihren Beiträgen distanziert. Der deutsche Schauspieler, Musiker und Regisseur Jan Josef Liefers dagegen hat seinen Standpunkt verteidigt. Man drohte ihm bereits mit Berufsverboten.

In seinem Video hat er es „gewagt“, die Medien aufs Korn zu nehmen: Er kritisierte auf ironische Weise den Alarmismus in der Corona-Berichterstattung sowie den mangelnden Diskurs im Hinblick auf die Maßnahmen. Mit seinem Satz „Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht“ machte er abschließend auf jene aufmerksam, die durch die Maßnahmen leiden, von der Politik aber nicht erhört werden.

Liefers ist für sein soziales Engagement wohlbekannt – unter anderem setzte er sich wiederholt für Flüchtlinge ein. Kurz nach Veröffentlichung seines Videos stellte er bereits klar, dass er „im aktuellen Spektrum des Bundestages“ keiner Partei ferner stehe als der AfD. Auch eine Nähe zu sogenannten Querdenkern wies er klar zurück. Liefers ist somit eigentlich „Mainstream-kompatibel“ – eigentlich.

Die Entrüstung insbesondere auf Medienseite über seine Teilnahme an der #allesdichtmachen-Aktion milderte all das nämlich nicht. So ließ er sich am Freitag für ein Interview im WDR mit Moderator Martin von Mauschwitz zuschalten, der das Gespräch mit der Feststellung begann, dass man sich doch sehr über Liefers geärgert habe. Mauschwitz unterstellte Liefers im Folgenden immer wieder Dinge, die der in Wahrheit nie gesagt hatte: So durfte sich der Schauspieler vorwerfen lassen, er habe etwa Krankenhauspersonal „verhöhnt“.

Während Mauschwitz seinen Gesprächspartner wie einen Aufsässigen behandelte und ihm immer wieder frech ins Wort fiel, blieb Liefers ruhig und wies auf Studien renommierter Wissenschaftler hin, deren Ergebnisse die Alternativlosigkeit von Lockdowns in Zweifel ziehen. Er wünsche sich diesbezüglich einen offenen Diskurs und seitens der Politik mehr Transparenz. Er räumte ein, dass Ironie womöglich wirklich das falsche Mittel gewesen sei, „wenn man so viel erklären muss“ – doch an seinem Standpunkt hielt er fest.

Liefers im Kreuzverhör

Der WDR-Moderator, fest davon überzeugt, dass die Medien sehr wohl tagtäglich Kritik an der Corona-Politik der Regierung äußern würden, zückte daraufhin die altbewährte „Corona-Leugner“ und „Rechtsextremen“-Karte:

Mit dem Video bedienen Sie ja auch exakt das Narrativ, die Erzählung der Corona-Leugner und dieser rechtsextremen Lügenpresse-Schreihälse. Und die feiern Sie im Netz heute richtig ab. Davon haben Sie sich distanziert heute Nachmittag. Sind Sie wirklich so naiv?

Liefers, sichtlich irritiert, wies Mauschwitz freundlich darauf hin, dass ihm diese Frage zuletzt von einem Mitarbeiter des Zentralkomitees in der DDR auf der Schauspielschule gestellt worden sei. Der empörte sich daraufhin nur noch mehr. Auch dass Liefers im Verlauf Gegenfragen stellte, schmeckte Mauschwitz nicht: Das „Interview“ erinnerte vielmehr an das Verhör eines Kriminellen, den es endlich seiner Verbrechen zu überführen gilt.

Abtöten des Diskurses

Dass es nun ausgerechnet den beliebten und sonst sehr konformen Tatort-Darsteller getroffen hat, dem ein „Bedienen“ angeblich rechtsextremer Narrative unterstellt wird, ist bezeichnend. Tatsächlich haben sich bestimmte Ausdrücke wie „Corona-Leugner“, „Nazi“ oder „Aluhut“ längst zu Allgemeinposten entwickelt, die jedweden Diskurs abtöten sollen – ungeachtet dessen, ob wirklich ein Virus geleugnet, Nationalsozialisten gefeiert oder Wahnvorstellungen ausgelebt werden. Menschen werden negative Stempel aufgedrückt, die sie verstummen lassen sollen. Argumente, wie Liefers sie vorbringt, werden ignoriert: Diskussionen finden nur noch auf persönlicher Ebene statt – „wir haben uns geärgert über Sie“, „sind Sie wirklich so naiv?“ – nicht auf Sachebene. Mauschwitz hat den Zuschauern mit seinem respektlosen und moralinsauren Verhalten die Absurdität dieser Strategie des Mundtotmachens offen demonstriert. Einen Gefallen hat er dem WDR damit nicht getan.

Liefers indes erhält viel Zuspruch – und ob der ausschließlich aus der gefürchteten „rechten Ecke“ kommt, darf bezweifelt werden. Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen laufen Menschen jeden Alters, aus allen sozialen Schichten und aus allen Berufsgruppen mit. Dort finden sich Personen mit den verschiedensten politischen Einstellungen. Ebenso sind natürlich Menschen aller Ethnien vertreten. Und auch die riesige Gruppe jener, die nur im Privaten Kritik an der Politik üben, ist alles andere als homogen. Diese Masse an Menschen mit Vorwürfen von Rechtsradikalität kriminalisieren zu wollen, zeigt im Kern nur einen Mangel an Argumenten seitens der politischen Entscheidungsträger und linientreuen Medien an.

Laschet verteidigt Aktion

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ließ sich durch Jan Josef Liefers‘ Standhaftigkeit in einer späteren 3nach9-Talkrunde zumindest dazu hinreißen, die #allesdichtmachen-Aktion zu verteidigen. Auch benannte der CDU-Politiker selbst diverse Kollateralschäden der ewigen Lockdown-Politik: Kinder, vereinsamende Senioren in den Heimen, Suizide. Ein Novum unter den sogenannten Spitzenpolitikern – auch wenn das nichts am jüngst verabschiedeten „Ermächtigungsgesetz“ ändert. Kritik durch wüste Unterstellungen zu delegitimieren mag bei Bürgern gelingen, die medial über keinerlei Plattform verfügen, um sich zu verteidigen. Bei einem Jan Josef Liefers funktioniert das offensichtlich nicht so einfach.

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