Gegenüber Glenn Greenwald erklärte jüngst der Mitbegründer von Wikipedia, Larry Sanger, dass die Enzyklopädie zu einem Propagandawerkzeug des Establishments avanciere. Auch die CIA habe ihre Finger mit im Spiel. Die Plattform sei Teil der Informationskriegsführung.
Larry Sanger, Mitbegründer von Wikipedia, hat behauptet, dass das liberale Establishment und die Geheimdienstgemeinschaft der USA, darunter die CIA und das FBI, die Website als Instrument für „Informationskrieg“ nutzen. Andere politisch motivierte Eingriffe wurden schon früher kritisiert. Im Podcast des Journalisten Glenn Greenwald äußerte Sanger seine Enttäuschung darüber, dass die von ihm mitgestaltete Website zu einem Kontrollmittel für das linksliberale Establishment geworden ist. „Wir haben Beweise dafür, dass bereits 2008 CIA- und FBI-Computer zur Bearbeitung von Wikipedia verwendet wurden“, sagte er. „Glauben Sie, dass sie damals damit aufgehört haben?“
Im Jahr 2007 entwickelte ein Programmierstudent namens Virgil Griffith ein Programm namens WikiScanner, das den Standort von Computern verfolgen konnte, die zum Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln verwendet wurden. Er entdeckte, dass die CIA, das FBI und verschiedene große Unternehmen und Regierungsbehörden belastende Informationen aus der Online-Enzyklopädie löschten. Die CIA nutzte ihre Computer, um Opferzahlen aus dem Irak-Krieg zu entfernen und Artikel zu Themen wie dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, Chinas Atomprogramm und der argentinischen Marine zu bearbeiten. Das FBI nutzte seine Rechner, um Luft- und Satellitenbilder des US-Gefängnisses in Guantanamo Bay auf Kuba zu entfernen.
„[Die Geheimdienste] bezahlen die einflussreichsten Leute dafür, dass sie ihre Pläne vorantreiben, mit denen sie bereits weitgehend übereinstimmen, oder sie entwickeln einfach ihr eigenes Talent innerhalb der [Geheimdienst-]Community, lernen das Wikipedia-Spiel und treiben dann das voran, was sie mit ihren eigenen Leuten sagen wollen“, sagte Sanger zu Greenwald. „Ein großer Teil der Geheimdienst- und Informationskriegsführung wird online geführt“, fuhr er fort, „auf Websites wie Wikipedia.“
Das ganze Interview können Sie hier auf Rumble ansehen.
