Während Europäer zögern: China schließt langfristigen Flüssiggas-Deal mit Katar ab

Bild: freepik / haritonovstock

Während die Europäer nur auf kurz- bis mittelfristiger Basis Flüssiggas aus Katar kaufen wollen und kaum Verträge erhalten, schließt Chinas Sinopec gleich einen auf 27 Jahre ausgelegten Flüssiggas-Deal mit der Golfmonarchie ab.

Die Europäer stehen inmitten einer Energiekrise, die auch durch einen eklatanten Mangel an (günstigem) Erdgas verschärft wird. Weil man nicht mehr von Russland kaufen möchte, müssen andere Quellen in Übersee angezapft werden. Doch LNG-Tankschiffe sind sehr teuer und werden nur dann gebaut und in Betrieb genommen, wenn es entsprechend langfristige Verträge gibt. Da auf dem „alten Kontinent“ jedoch die grüne Ideologie den Ton angibt und man ohnehin von fossilen Brennstoffen abgehen möchte, ziert man sich dort. Anders als China. Die Volksrepublik hat eben einen auf 27 Jahre laufenden Deal mit Katar abgeschlossen und wird ab 2026 jährlich 4 Millionen Tonnen Flüssiggas erhalten. Der Wert des Deals: 60 Milliarden Dollar.

Katar hat traditionell langfristige Lieferverträge mit seinen Kunden bevorzugt, was man in Europa Anfang dieses Jahres allerdings ablehnte. In jüngster Zeit haben jedoch auch europäische Unternehmen Verhandlungen über längerfristige Lieferungen mit LNG-Anbietern aufgenommen. Dies sorgt auch auf Seiten der Versorgung für stabile Preise und macht die Kalkulation einfacher. China seinerseits ist bestrebt, sich das katarische Flüssiggas zu sichern, um angesichts der Ungewissheit über die asiatischen Spotpreise in den kommenden Jahren weitere Spotkäufe zu vermeiden. Eine kontinuierliche und stabile Versorgung ohne große Preisspitzen ist für die Führung in Peking in Bezug auf die Planungssicherheit ebenfalls von Vorteil.

Weil die Kataris von einer anhaltend großen Nachfrage nach Flüssiggas ausgehen, expandieren sie sowohl bei den Produktionskapazitäten als auch bei der Erschließung von Gasfeldern. Das weltweit größte LNG-Projekt, welches von Katar im letzten Jahr angekündigt wurde, erweitert die Produktionskapazität von 77 auf 110 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese soll durch die Erschließung neuer Gasfelder dann auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.

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