Mehr als 50 Prozent der Österreicher können ihre monatlichen Fixkosten nicht mehr regelmäßig bezahlen. Und noch vor dem Sommer wird die Inflation einen Wert erreichen, den staatliche Maßnahmen nicht mehr auffangen können. Je mehr die Krise voranschreitet, desto weniger sind die unterschiedlichen ideologischen Ausrichtungen der Regierungsparteien miteinander vereinbar. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, erklärt Politblogger Markel in seinem „Breaking“-Kommentar.
Mit freundlicher Genehmigung von Gerald Markel.
(Hervorhebungen und Zwischentitel durch Redaktion)
Spitz auf Knopf
Inside-News aus der Koalition. Es wird echt spannend, liebe Leser. Während wir alle mit unseren Familien das erste halbwegs normale Ostern feiern, steht das Haus der Koalition in Flammen. Die Brandherde sind zahlreich und wachsen unaufhörlich. Industrie und Wirtschaftskammer geben sich mit den Gewerkschaften die Klinke im Regierungsviertel in die Hand, die Krise ist endgültig da. Lieferschwierigkeiten, explodierende Energiekosten, total eingebrochenes Russlandgeschäft, China im steigenden Chaos der Zero Covid – Idiotie, die Finanzmärkte extrem volatil und die Währungssysteme vor einem Zeitenwechsel – die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in ganz Österreich sind in Alarmstufe Rot. Die Folgen sind klar – es wird eine ungeheure Welle an Kurzarbeit geben, Tausende werden ihre Arbeit verlieren und die Sozialsysteme werden extrem belastet.
Rücktritt Kogler. Gewessler Nachfolgerin.
Dazu kommt die Inflation, die noch vor dem Sommer die magische 10-Prozent-Marke überspringen wird. 10 Prozent Inflation können durch staatliche Maßnahmen nicht mehr aufgefangen werden, das bedeutet endgültig breiten Vermögensverlust und einen massiven Anstieg der Armutsquote. Dazu kommen noch die Zeugen Coronas, die ihre Ersatzreligion mit Maskenpflicht und Impfkampagnen nicht aufgeben wollen, die völlig ignoriert werden. Und als wäre das alles nicht genug, gibt es zahlreiche personelle Probleme innerhalb der Parteien. Bei den Grünen wird Kogler in den nächsten Tagen seinen Rücktritt bekannt geben, ob der mysteriöse Autocrash seines Dienstwagens in der Tiefgarage des Ministeriums oder der persönliche Gesundheitszustand oder ob der Werner es einfach satthat – das habe ich nicht erfahren können und es ist de facto auch wurscht. Denn die Katastrophe kommt hinter dem Werner. Als neue Chefin der Grünen steht nämlich die gefährlichste Frau in der Regierung fest – die Fanatikerin Gewessler wird die Partei übernehmen.
- Einschub – wenn der Werner geht, wird auch der Rauch sich wieder in Luft auflösen, dem geht Wien schon nach vier Wochen wieder so auf die Nerven, dass er es jedem erzählt, den er findet. Und bei der ÖVP schaut es nicht besser aus.
Mit Köstinger, Schramböck und Raab muss die ÖVP drei vollkommen unfähige Ministerinnen loswerden, bevor der Tsunami aufschlägt. Der Finanzminister steckt tief im Steuerbetrug der Vorarlberger ÖVP und dem Vernehmen nach gefällt der Chefin in St. Pölten die Rolle der neuen starken Frau hinter Nehammer, die Gastgeberin des Cobra Libre Swing Clubs, die plötzlich auch zu Auslandsauftritten des Kanzlers mitfährt, so ganz und gar nicht.
Und jetzt wird es spannend:
Bei den Umfrageergebnissen der Regierung sind Neuwahlen natürlich ein geplanter Selbstmord. Also lautet Plan A – nach Ostern eine große Regierungsumbildung. Kogler geht, Rauch geht oder sein Ministerium wird geteilt und es kommt ein neuer Covid-Minister und die ÖVP tauscht vier oder fünf Minister aus. Und dann wird Krisenpolitik gemacht, Covid beendet und die Impfpflicht begraben. Das wäre Plan A. Da ergibt sich jetzt aber ein Problem. Die neue Chefin der Grünen, die Fanatikerin Gewessler, will partout die schwachsinnige CO2-Bepreisung mit Juli weder absagen noch verschieben. Das will aber die Wirtschaft unbedingt. Dazu kommt noch die Weigerung der Gewessler, einen Preisstopp für Treibstoff und Energie zu verhängen. Gewessler sind die Menschen völlig wurscht, die sieht jetzt die Möglichkeit, ihren Ökowahnsinn in der Not durchzuführen und Kollateralschäden wie Massenarmut sind dabei egal.
Die ÖVP weiß allerdings, dass es dann einen echten Volksaufstand geben könnte und sogar der soziale Frieden gefährdet ist. Es könnte soweit kommen, dass die Gewerkschaften und die Wirtschaft gemeinsam den ersten Generalstreik in Österreich ausrufen, wenn der Druck aus der Bevölkerung zu groß wird. Um euch zu zeigen, wie realistisch das schon ist, solltet ihr wissen, dass es eine neue Umfrage gibt, bei der mehr als 50 Prozent der Österreicher angegeben haben, die monatlichen Fixkosten nicht mehr regelmäßig bezahlen zu können. Und daher liegt das Schicksal dieser Regierung in den Händen einer Fanatikerin. Bleibt Gewessler hart (und ich wette eigentlich darauf), dann bleibt der ÖVP nur mehr der Weg in Neuwahlen. Nach meinen Informationen steht es 50/50, es steht Spitz auf Knopf und alles ist möglich.
Übrigens kenne ich schon den Slogan der ÖVP bei Neuwahlen.
Er lautet „Keine Zeit für Experimente“ und könnte sogar Erfolg haben.
Also, liebe Leser, genießt das morgige Osterfest, wir gehen auf spannende Zeiten zu. I keep you informed.
Wir lesen uns.
GM
Die Meinung von Gastautoren muss nicht der Blattlinie oder Meinung der Redaktion von Report24 entsprechen.