Kekulé warnt: Allgemeine Impfpflicht kann jederzeit aus irrationalen Gründen doch noch kommen

Bild: freepik

Der Virologe und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle an der Saale Alexander Kekulé ist positiv überrascht, dass der gesetzliche allgemeine Impfzwang in Deutschland gescheitert ist. Entwarnung bedeutet das für ihn jedoch nicht – und auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht sieht er kritisch.

Kekulé hatte erwartet, dass man sich bei der allgemeinen Impfpflicht in der Mitte trifft, damit jeder sein Gesicht wahren könne. „Ich bin froh, dass es das richtige Ergebnis geworden ist“, kommentiert er und fügt hinzu: „Ich hätte mich sehr geärgert, wenn aus rein politischen Gründen irgendeine Art von Impfpflicht empfohlen wird, ohne dass es eine sachliche Begründung dafür gibt.“

Beendet ist die Diskussion für ihn allerdings nicht. „Die allgemeine Impfpflicht kann jederzeit aus irgendwelchen irrationalen Gründen doch noch kommen“, mahnt er.

Keine Rechtfertigung für einrichtungsbezogene Impfpflicht

Dass die Politik in Deutschland an der einrichtungsbezogenen Impfpflicht festhält, betrachtet er als falsch. Es sei rein epidemiologisch betrachtet vernünftig, sie abzuschaffen: Der Impfzwang für Angestellte im medizinischen Bereich ist nach Ansicht des Experten überflüssig. Die verfügbaren Impfstoffe seien schlichtweg ungeeignet. Schon bei der Delta-Variante konnten Infektionen kaum noch verhindert werden. Die (in Wahrheit massiv fragwürdige) Datenlage deute darauf hin, dass Impflinge insbesondere vor tödlichen Omikron-Erkrankungen geschützt seien. „Der Schutz vor einer Infektion und Weitergabe des Virus ist jedoch viel zu gering, als dass sich damit die einrichtungsbezogene Impfpflicht begründen ließe.“ (An dieser Stelle muss allerdings festgehalten werden, dass das Risiko tödlicher Covid-Erkrankungen bei Omikron generell sehr gering ist.)

Die Bundesregierung macht derzeitig keine Anstalten, sich vom einrichtungsbezogenen Impfzwang zu verabschieden. Aktuell hängen Zehntausende Mitarbeiter im Gesundheitswesen in der Luft. Zwischen Dezember 2021 und dem 14. März 2022 haben sich rund 118.000 Personen aus dem Bereich „Gesundheit und Soziales“ arbeitssuchend gemeldet – 41.000 davon Pflegekräfte. Es ist unklar, wie viele davon tatsächlich arbeitslos geworden sind oder vielmehr noch werden. Die Gesundheitsämter bearbeiten zwar die Meldungen ungeimpften Personals und verschicken ortsweise durchaus übergriffige Impfaufforderungen, Konsequenzen aus der einrichtungsbezogenen Impfpflicht haben sich bisher aber kaum ergeben. Die meisten Betroffenen sind weiterhin angestellt und harren der Dinge, die da kommen.

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