Gesundheitssystem am Ende: Lauterbach will, dass Apotheken Aufgaben von Ärzten übernehmen

Bild K Lauterbach: © Raimond Spekking, via wikimedia commons

Nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen Gesundheitschecks künftig auch in Apotheken möglich sein. So sollen Ärzte in Deutschlands marodem Gesundheitssystem entlastet werden. Während Medizinerverbände aus verschiedenen Gründen gegen Lauterbachs Vorstoß protestieren, kann sich der kritische Beobachter des Eindrucks nicht erwehren, dass Lauterbach hier einen verpönten Merz-Sager bestätigt: Während Migranten eifrig das deutsche Gesundheitssystem in Anspruch nehmen, bekommt der deutsche Bürger keine Termine …

Vorsorgeuntersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes sollen in Zukunft auch in Apotheken möglich sein, jedenfalls wenn die Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach umgesetzt werden.

„Damit würden wir gerade für junge Menschen die Hemmschwelle senken, sich durchchecken zu lassen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Denn viele Jüngere hätten noch keinen Hausarzt. Daher solle ein Gesetz die Apotheken einbeziehen und diesen das Angebot zusätzlicher Leistungen ermöglichen, für die sie dann auch honoriert würden. „Ich glaube, dass die Apotheker in diesem Bereich unfassbar wertvolle Arbeit leisten können“, erklärte Lauterbach.

Nach seinen Vorstellungen sollen die Krankenkassen den Altersgruppen der 25-, 35- und 50-Jährigen einmalig einen „Voucher“ schicken, mit dem sie in die Apotheke gehen können, um die vorgesehenen Untersuchungen zu machen. „Sind die Werte auffällig, dann geht der Patient mit den Werten aus der Apotheke und dem Voucher zum Hausarzt“, so der Minister.

Im Erwachsenenalter solle somit dreimal ein solches Screening vorgenommen werden. „Es gibt aber keine Pflicht dazu, und man muss auch nicht in die Apotheke gehen. Wer will, kann auch gleich zum Hausarzt, dort braucht er aber einen Termin. In der Apotheke ist das nicht nötig.“ Auch jetzt sind bereits Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Zwischen dem 18. und dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Krankenversicherte einmalig Anspruch auf den Gesundheits-Check, ab dem Alter von 35 alle drei Jahre.

Wertlos und teuer

Lauterbachs Vorstoß stößt bei Medizinerverbänden auf wenig Gegenliebe. „Apo­theken sind von großer Bedeutung für die qualifizierte Versorgung mit Arzneimitteln. Sie sind aber keine ‚Arztpraxen to go’“, warnte Klaus Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK).

„Die Politik will seit Jahren systematisch medizinische Leistungen aus der ärztlichen Versorgung in die Apo­theken verlagern“, so Reinhardt. In seinen Augen seien dies jedoch bloß „teure Parallelangebote, die einen Besuch beim Arzt und die ärztliche Präventionsberatung niemals ersetzen können“. Eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung sei weit mehr als ein Laborbefund oder ein Blutdruckwert. Von der Anamnese über Diagnostik und Differenzialdiagnostik bis zur Therapie hätten Ärzte immer einen ganzheitlichen Blick auf einen Menschen.

Oft kämen beim Vorsorgegespräch gesundheitliche Probleme zutage, die man mit Messungen allein nicht erfassen könne. „Das wird den Menschen beim schnellen Apothekencheck vorenthalten. Besonders trifft es diejenigen, bei denen die Messwerte unauffällig sind und denen dann suggeriert wird, ein Besuch beim Arzt sei überflüssig“, argumentierte Reinhardt.

Für Markus Beier, den Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, sind Lauterbachs Pläne „vollkommen absurd, das Vorgehen sprunghaft und undurchdacht“. Sie würden keine Verbesserungen bringen, sondern führten nur zu mehr Unübersichtlichkeit in einem sowieso schon „vollkommen chaotischen Gesundheitssystem“. Aus medizinisch-fachlicher Sicht sei der Vorstoß „vollkommen unausgegoren“. Es sei richtig, dass die Politik Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Kampf ansagt – dies dürfe aber nicht per „Light-Anlaufstelle“ geschehen.

Die Apothekervereinigung ABDA befürwortet die Pläne, will aber zunächst prüfen, welche Präventionsleistungen in Apotheken sinnvollerweise angeboten werden können und diese nur im Schulterschluss und Ärzten anbieten, um Ärger mit der Ärzteschaft zu vermeiden, wie Verbandspräsidentin Gabriele Overwiening erklärte.

Lauterbach bestätigt Merz-Sager

Das Timing für Lauterbachs Vorstoß mutet durchaus amüsant an, wo doch CDU-Chef Friedrich Merz gerade erst anprangerte, dass deutsche Bürger dank der Massenmigration Schwierigkeiten haben, (Zahn-)Arzttermine zu bekommen. Das Geschrei im linksgrünen Establishment war ohrenbetäubend, doch Mediziner bestätigten den Vorwurf. Gegenüber dem Medium Nius erörterte etwa ein Zahnarzt:

Viele Asyl-Bewerber wissen offenbar sehr genau, was unser Sozialsystem hergibt. Zwei Mal pro Woche steht ein Asyl-Bewerber ohne Termin in der Praxis und fordert eine Behandlung ein – wenn wir ihn oder sie darum bitten, einen Termin zu vereinbaren, geben sie starke Schmerzen an. Dann dürfen wir sie nicht wegschicken, selbst wenn wir bei der Behandlung keine Schmerzen feststellen.“

nius.de

Weitere Zahnärzte bestätigten im Artikel einen katastrophalen Versorgungsengpass, das Gesundheitssystem käme an seine Grenzen, so die Warnung. Diese Äußerungen lassen sich auf andere medizinische Fachgebiete übertragen: Der Massenzustrom von fremden Menschen, die sich über die „kostenlose“ (von Steuer- und Beitragszahlern finanzierte) medizinische Versorgung freuen und diese entsprechend in Anspruch nehmen, betrifft das ganze System, nicht nur einzelne Teile davon.

Lauterbach scheint das nun mit seinem Vorstoß, den Mitarbeitern in Apotheken erste Aufgaben von Ärzten zu übertragen, zu bestätigen. Es fragt sich: Wo soll das enden? Es ist nicht nur das Gesundheitssystem, das dank der Massenmigration zugrunde geht. Ohne eine sofortige Kurskorrektur dürfte Deutschland kaum mehr zu retten sein.

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: