31-jähriger Münsteraner erstochen: Täter auf der Flucht – hilflose Appelle statt Öffentlichkeitsfahndung

Symbolbild: Redaktion

Mittlerweile sind drei Tage vergangen, seit ein 31-jähriger Familienvater auf einer Kirmes in Münster durch eine brutale Messerattacke ums Leben kam. Der Tatverdächtige und sein Begleiter sind weiterhin auf der Flucht. Es existiert Videomaterial, das geeignet sei, öffentlich nach den beiden zu suchen, hieß es seitens des zuständigen Leiters der Mordkommission – jedoch: Man nutzt die Bilder nicht. Stattdessen appelliert man an den Täter, der sich Medienberichten zufolge womöglich längst in sein Heimatland abgesetzt hat, sich freiwillig zu stellen.

Täterschutz scheint in Deutschland Priorität zu haben – mehr noch als Opferschutz. Das zeigte zuletzt der Umgang mit dem brutalen Mord an einer 12-Jährigen durch zwei gleichaltrige Jugendliche, die von Behörden und Medien nun immer wieder zu armen therapiebedürftigen Opfern stilisiert werden. Nach dem schrecklichen Tod des 31-jährigen Familienvaters auf einer Kirmes in Münster zeigt sich nun ein ähnliches Bild.

Wie die Rheinische Post unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen und seinem Begleiter, die seit Samstagabend auf der Flucht sind, um zwei Osteuropäer Anfang 20, die bereits „wegen Gewalttaten im weitesten Sinne“ polizeibekannt waren. Obwohl Videomaterial vorliegt, anhand dessen eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet werden könnte, wurde eine solche bis heute nicht initiiert. Laut Staatsanwaltschaft dürfe man nur dann öffentlich mit Fotos fahnden, „wenn die Identität des Tatverdächtigen ohne die Bilder nur sehr schwer zu ermitteln wäre“. Eine solche Fahndung hätte auch nichts mit präventiver Gefahrenabwehr zu tun, so hieß es. Es drängt sich allerdings die Frage auf, ob von dem kaltblütigen Messerstecher tatsächlich keine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht?

Die Quelle der Rheinischen Post geht derweil davon aus, dass Tatverdächtiger und Begleiter sich bereits wieder in ihr Heimatland abgesetzt haben könnten. Gerechtigkeit würden der tote 31-Jährige und seine geschockte und trauernde Familie so wohl kaum je erfahren. In den sozialen Netzen zeigt man sich fassungslos über das Vorgehen der Behörden. „Hier geht Täter- vor Opferschutz“, prangern viele User an. Dass man es dabei belässt, den Täter zu bitten, sich freiwillig zu stellen, anstatt öffentlich nach ihm zu fahnden, schlägt dem Fass nach Ansicht vieler den Boden aus. „Dieses Land ist so dermaßen am Ende“, konstatiert ein Nutzer.

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