Wird die OPEC+ eine weitere Kürzung der Ölförderung beschließen?

Bild: freepik / streetoncamara

Am Sonntag wird die OPEC+ erneut zusammentreffen. Vor allem Washington wünscht sich eine Erhöhung der Ölförderung. Doch das wird höchstwahrscheinlich nicht geschehen. Einigt sich das Ölkartell auf eine weitere Förderkürzung?

Auf die kleine Förderkürzung im September und die große, zwei Millionen Barrel umfassende Kürzung im Oktober könnte nun noch eine Reduktion der Produktionsziele von Erdöl durch das Ölkartell OPEC+ beschlossen werden. Davon geht der führende Ölanalyst von Kpler, Matthew Smith, gegenüber dem US-Sender CNBC aus. Mit ein Grund dafür sei die etwas schwächelnde Nachfrage in China und ein Preisniveau von unter 90 Dollar pro Fass.

„Alles, was wir in den letzten Monaten von der OPEC gehört haben, deutet darauf hin, dass sie die Preise um die 90-Dollar-Marke herum stützen will“, sagte Smith. Der Experte wies darauf hin, dass die OPEC im September die Produktion in geringem Umfang gekürzt hat, obwohl die Preise näher an der 100-Dollar-Marke lagen. Darauf folgte die große Kürzung um 2 Millionen Barrel pro Tag im Oktober, als Brent um die 90-Dollar-Marke lag. Das heißt, die Ölförderländer wollen ein Preisniveau von um die 100 Dollar halten, um so einerseits noch genügend Einnahmen zu erzielen und andererseits die ohnehin schwächelnde Weltwirtschaft nicht abzuwürgen.

„Es sieht so aus, als würden wir eine Kürzung von ihnen bekommen. Wenn wir das nicht tun, werden wir eine Menge Rhetorik darüber hören“, sagte Smith. „Wenn sie nicht kürzen, werden sie andeuten, dass sie in Zukunft kürzen werden“. Damit erwartet der Experte also eine klare Richtung, die wohl kaum den US-Interessen entspricht. Es ist zu erwarten, dass die Spannungen zwischen den Amerikanern und insbesondere den Golfarabern damit weiter wachsen.

Hinzu käme der Umstand, dass auch mit den westlichen Ölsanktionen gegen Russland, die bald in Kraft treten, zumindest anfangs keine zu großen Verwerfungen aufkommen werden. Der Analyst geht davon aus, dass die Russen weiterhin Abnehmer führ ihr Öl finden werden. Im Grunde genommen werden sich demnach nur die Ölflüsse etwas ändern.

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: