Schon wieder ist ein Mitglied des berüchtigten Leverkusener Roma-Clans an (oder „in Verbindung mit“) Corona verstorben. In der Bonner Uniklinik hatte Oli Goman einige Wochen im künstlichen Koma gelegen, ehe sich Mitte der Woche sein Zustand stark verschlechterte. Bereits vor Eintritt des Todes hatten sich bis zu 60 Mitglieder der Großfamilie unter Umgehung aller Corona-Auflagen Bonner Venusberg zu einer Trauerwache versammelt. Dem Clan wird die organisierte Begehung krimineller Aktivitäten vorgeworfen.
Laut „Bild“ waren Polizei und Ordnungsamt bereits bei der Beerdigung von „Friedensrichter“ Adam Goman vor Ort und sorgten für die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung. Das wird auch diesmal wieder so sein: Für Oli Gomans Beerdigung sperrt die Verwaltung die Friedhofsanlage erneut. Soviel „Sonderbehandlung“ muss schon sein. Wenigstens wird hier, anders als im linksgrünen Berlin, zumindest kontrolliert oder halbwegs durchgegriffen. Den Anwohnern und der Normalbevölkerung fehlt allmählich das Verständnis, wieso auf Steuerzahlerkosten Hundertschaften von Polizisten Regeln durchsetzen müssen, die von allen anderen einzuhalten sind.
Erstes, zaghaftes Eingreifen der Polizei
Mitten in der Pandemie mit hunderten Trauergästen die Regeln zu brechen hat inzwischen Methode. Nach zahllosen behördlich geduldeten Großbeerdigungen in Berlin und im Ruhrgebiet hatten die Behörden bereits in der vergangenen Woche die polizeiliche Begleitung eines solchen Events „erprobt“. Am 9. April hatte die Trauerfeier für den verstorbenen „Friedensrichter“ Adam des in Nordrhein-Westfalen berüchtigten Clans für Aufsehen gesorgt.
Polizei und Ordnungsamt hatten mit mehr als 100 Einsatzbeamten den Zutritt zum Friedhof reguliert. Daraufhin hatte Clanboss Moro Goman lautstark gegen die Corona-Beschränkungen gewettert und der Stadt Leverkusen Methoden „wie im Hitler-Staat“ vorgeworfen, weil sie ihm „nur“ 25 Erwachsene und 15 Kinder am Grab zugestehen wollte. Dies sei ungerecht, denn der Bestattung eines anderen Clanbruders seien zuvor in Bonn 200 Trauergäste geduldet worden.
Außerdem gab es die üblichen Verwünschungen und Flüche gegen die behandelnden Ärzte und Pfleger: Eine Clanmutter drohte der Chefärztin des verstorbenen Friedensrichter und machte sie persönlich für seinen Tod verantwortlich.