Weltgrößter Offshore-Windpark-Entwickler gibt zwei große US-Projekte auf

Bild: freepik / kjpargeter

Offshore-Windkraftanlagen sind zu teuer. Die Orsted A/S, der weltweit größte Entwickler von Windparks, hat nun zwei große Projekte in den Vereinigten Staaten auf Eis gelegt. Probleme bei den Lieferketten, stark gestiegene Einkaufspreise und zu hohe Zinssätze machen die Projekte einfach unrentabel.

Windenergie ist zu teuer. Der Wind mag zwar kostenlos wehen, doch die Anlagen zur Stromgewinnung kosten Geld. Mittlerweile zu viel Geld. Selbst mit Unsummen an Subventionen lohnt es sich inzwischen einfach nicht mehr, Offshore-Windparks aufzustellen. Dies musste auch der weltweit größte Entwickler solcher Anlagen feststellen. Die Orsted A/S gab bekannt: „Offshore-Windprojekte in den USA haben aufgrund negativer Auswirkungen auf die Lieferketten, erhöhter Zinssätze und des Fehlens einer OREC-Anpassung (Offshore Renewable Energy Certificate) bei Sunrise Wind weitere negative Entwicklungen erlebt“. Dies hat dazu geführt, dass die Entwicklung der beiden großen Projekte Ocean Wind 1 und 2 vor der Küste von New Jersey eingestellt werden.

Das dänische Unternehmen erklärte weiter: „Die gesamten im Zwischenfinanzbericht für die ersten neun Monate des Jahres 2023 erfassten Wertminderungen belaufen sich auf 28,4 Milliarden DKK [4 Milliarden US-Dollar], und der Großteil davon (19,9 Milliarden DKK) bezieht sich auf Ocean Wind 1.“ Diese Zahl ist viel höher als die zuvor im August angekündigte Wertminderung seines US-Portfolios von bis zu 16 Milliarden Dänischen Kronen (DKK) und ein Zeichen dafür, dass die ganze Branche aufgrund der widrigen Umstände offensichtlich vor die Hunde geht. „Dies ist eine Folge zusätzlicher Lieferantenverzögerungen, die sich weiter auf den Projektzeitplan auswirken und zu einer weiteren erheblichen Projektverzögerung führen“, sagte das Unternehmen weiter.

Die Probleme haben mittlerweile zu dramatischen Kursverlusten an der Börse geführt. Der Kurs, der zu Höchstzeiten Anfang 2021 auf beinahe 1.400 Dänischen Kronen pro Aktie stieg, fiel mittlerweile auf unter 280 Kronen. Damit hat sich der Kurs seit Beginn des Jahres bereits mehr als halbiert. Angesichts der ganzen Probleme der Branche (siehe auch unser Bericht zu Siemens Energy bzw. Siemens Gamesa hier) ist zu erwarten, dass das Ganze nicht besser wird. Denn nicht nur in den Vereinigten Staaten, auch im Vereinigten Königreich und zusehends ebenso in anderen Ländern werden die Bedingungen immer schwieriger.

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