Wahr oder Propaganda? Hat Selenskyj das Hitler-Anwesen in Berchtesgaden gekauft?

Bildcollage aus einem Hauptmotiv von Pixabay und einem Hintergrund von Freepik

Aktuell kursieren sehr viele tatsächliche Fake News. Die Frage ist, zu welchem Zweck. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese absichtlich gestreut werden, um die EU-Gesetzgebung zur totalen Zensur besser durchsetzen zu können. Besonders häufig geteilt wird ein Filmchen, in dem behauptet wird, der ukrainische Kriegsherr Selenskyj habe das Hitlers Kehlsteinhaus gekauft. Das wäre angesichts der ukrainischen Nähe zum Nationalsozialismus zwar denkbar, ist aber pure Erfindung.

Auch hier möchten wir unsere Leser eindringlich warnen: Teilen Sie nicht jeden Schwachsinn aus dubioser Quelle, ohne vorher darüber nachzudenken! Glauben Sie wirklich, der deutsche Staat würde in seinem heutigen Zustand eine zentral wichtige Hitler-Immobilie verkaufen? Diesen Zweifel und dieses Realitätsbewusstsein sollte man von jedem Mitmenschen erwarten können. Die Problemstellung: Auch solche Filme, Bilder und Nachrichten zu teilen, kann in Deutschland und Österreich vor den Richter bringen und massive Strafen nach sich ziehen.

Angeblicher Kauf um 14,2 Millionen Euro

Unter anderem auf die unten abgebildete Art und Weise wird ein Video auf Telegram und anderen sozialen Medien verbreitet, in dem behauptet wird, der ukrainische Kriegsherr Selenskyj habe das Kehlsteinhaus für 14,2 Millionen Euro gekauft.

Wir möchten den Machern der Seite “folge dem Plan” nicht zu nahe treten, aber eindringlich darum bitten: Prüft vorher genau, was ihr verbreitet, vor allem wenn es so heikel ist!

An sich wär dies eine interessante Nachricht, das Interesse daran ist verständlich. Kennt man die Besessenheit der Ukrainer und Teile ihrer Truppen in Hinblick auf den Nationalsozialismus, wäre ein Kaufinteresse durchaus denkbar. Einen ordentlichen Journalisten treibt hier aber die Logik, die Erfahrung und eine strukturierte Vorgehensweise an. Und siehe da, nur wenige Klicks später findet man ein erbittertes Dementi der Landesregierung Bayern. Auf der Seite “Immobilien Freistaat Bayern” wird per 7. Februar festgehalten:

Kehlsteinhaus weiterhin im Eigentum des Freistaats

In den sozialen Medien kursiert aktuell ein Video mit Behauptungen über einen angeblichen Verkauf des Kehlsteinhauses im Landkreis Berchtesgadener Land. Dabei handelt es sich um gezielte Falschinformationen. Das Kehlsteinhaus befindet sich weiterhin im Eigentum des Freistaats Bayern. Ein Verkauf hat nicht stattgefunden und ist auch nicht geplant. Der im Video gezeigte angebliche Kaufvertrag ist eine Fälschung, gleiches gilt für das angebliche Zitat der IMBY-Geschäftsführung. Das Kehlsteinhaus wird regulär im Mai 2025 seinen Saisonbetrieb wieder aufnehmen. Die IMBY wird gegen die Urheber dieser Falschinformationen rechtliche Schritte einleiten.

Wer Deutschland in seinem gegenwärtigen Zustand kennt, weiß auch, dass rechtliche Schritte zumeist nicht “Unbekannt” treffen, sondern all jene, welche Falschnachrichten verbreiten, deren Inhalt auch nur im Entferntesten rechtswidrig sein könnte. Und auch in Österreich ist anzunehmen, dass linkstendenziöse Staatsanwälte möglichen Verbreitern unter dem Deckmäntelchen der “Verharmlosung” einen Strick drehen könnten. Schließlich werden in dem Video Filmaufnahmen von Hitler und der NS-Zeit gezeigt.

In dem Video wird ein “Kaufvertrag” präsentiert, welcher von der Bayerischen Regierung als Fälschung bezeichnet wird. In diesem Papier wäre ein Verkauf an eine italienische Firma namens San Tommaso SRL festgehalten, die wiederum unter der Kontrolle von Selenskyj stehen solle. Es muss jedem klar sein: Ein solches Dokument zu fälschen oder zu verbreiten, wird kein Rechtsstaat ohne Sanktion lassen – speziell zu einem so sensiblen Thema.

Dieser “Kaufvertrag” wird als Beweis für die Behauptung angeführt. Laut der Bayerischen Landesregierung handelt es sich um eine Fälschung.

Dabei gehen die Urheber des Films noch einen Schritt weiter. Sie präsentieren ein angebliches Telefonat mit dem Leiter der IMBY. Doch die Stimme des Direktors klingt “mechanisch”, wie von einer KI generiert.

Nahezu wöchentlich ähnliche Falschmeldungen

In Kriegszeiten kursiert viel Propaganda und man sollte nicht annehmen, dass sich nicht auch Russland der Methode der Propaganda bedient – vor allem wo viele Techniken während des Kalten Krieges ebendort erfunden wurden. Die Behauptung, Selenskyj habe die Immobilie erworben, reiht sich ein in eine lange Liste ähnlich klingender Fake News. Die Familie Selenskyj hätte Hotels, Luxusvillen, Yachten, Flugzeuge und Luxusfahrzeuge rund um die Welt erworben – alle paar Wochen geistert eine solche Meldung durch soziale Medien. Ja, die Ukraine war schon vor Kriegsbeginn eine der korruptesten Nationen der Welt. Das rechtfertigt aber dennoch nicht die blindwütige Verbreitung von Inhalten, die “wahr sein könnten”, aber nicht wahr sind.

Bleiben Sie wachsam. Wir müssen aufeinander aufpassen!

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Wie schon am Wochenende ausgeführt, versucht man Sie beispielsweise auch mit der angeblichen Antifa-Mitgliedsliste bis zu drei Jahre in Haft zu schicken bzw. massiven Geldstrafen auszusetzen. Der momentan geführte Krieg um die Deutungshoheit ist kein Spiel. Bleiben Sie wachsam und vorsichtig. Ist “Antifa-Mitgliedsliste” echt? Welche Namen findet man darauf und darf man sie verbreiten?

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