Auf der karibischen Insel St. Vincent brach am vergangenen Freitag der La Soufriere-Vulkan aus – tausende Menschen mussten evakuiert werden. Unglaublich: Die Schiffe, die zu diesem Zweck anreisten, durften jedoch nur von Geimpften betreten werden!
Eine zehn Kilometer hohe Aschewolke schoss durch die erste Explosion in die Luft – Blitze zuckten durch die gigantische Säule aus Rauch und Asche. Die schlechte Sicht erschwerte die Evakuierung der Gemeinden nahe des Vulkans: Allein in der „roten Zone“ unweit des La Soufriere im Norden der Insel mussten 16.000 Menschen evakuiert werden.
Der Flugverkehr musste wegen der Asche in der Luft eingestellt werden. Umliegende Inseln erklärten sich aber bereit, evakuierte Menschen aufzunehmen, sodass Schiffe anreisten, um Personen von St. Vincent fortzubringen. Die Royal Caribbean Group gab bekannt, dass Royal Caribbean International und Celebrity Cruises zwei Schiffe zu diesem Zweck zur Insel senden würden.
So weit so gut. Die Royal Caribbean Group gab ihrerseits lediglich an, dass alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz von Crew und Passagieren getroffen werden würden. Der Premierminister von St. Vincent, Ralph Gonsalves, ging jedoch um einiges weiter: Er forderte, dass die Schiffe zur Evakuierung lediglich von gegen Covid-19 geimpften Menschen betreten werden dürften. Alle anderen sollten in anderen Teilen der Insel Schutz suchen.
Wie der Daily Wire berichtet, wurden auf St. Vincent bisher 10.805 Impfdosen verabreicht – die Bevölkerung besteht aber aus mindestens 111.000 Menschen. Über 90% der Menschen hatten also gar keine Wahl: Ein Verlassen der Insel zu ihrem eigenen Schutz war ihnen verboten.
Gonsalves rechtfertigte seine massiv kritisierte Ansage damit, dass die umliegenden Inseln nur geimpfte Menschen aufnehmen würden. Dass die Nachbarinseln in einer derartigen akuten Notlage die vorübergehende Aufnahme ungeimpfter Personen verweigern können, übersteigt wohl den Horizont aller denkender und fühlender Menschen.