Die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel sorgen in immer mehr Ländern für Unmut. Die aktuellen Unruhen in Peru können als Auftakt einer globalen Protestwelle betrachtet werden. Die globale Sicherheitslage wird kritischer.
Vor allem in aufstrebenden Ländern, wie man sie insbesondere in Lateinamerika und in Südostasien findet, stellen Lebensmittel- und Energiekosten den Löwenanteil der monatlichen Ausgaben dar. Die stark steigenden Preise für ebendiese sorgen nun für zunehmende Versorgungsprobleme in weiten Teilen der Bevölkerung dieser Länder – insbesondere auch, weil vor allem Grundnahrungsmittel wie Weizen, Reis, Kartoffeln und dergleichen deutlich teurer werden. Von Fleisch, Fisch und Gemüse ganz zu schweigen. Höhere Energiepreise sorgen zudem für Einschränkungen bei der Mobilität, was vor allem Menschen mit sehr geringen Löhnen besonders hart trifft.
In Peru, welches bereits vor den starken Preisanstiegen Probleme hatte, haben diese Entwicklungen nun zu wachsenden Protesten und Unruhen geführt. Zwar reduzierte Finanzminister Oscar Graham die Verbrauchssteuern für Treibstoff und Grundnahrungsmittel, um die Auswirkungen der steigenden Weltmarktpreise zu mildern, doch die Unzufriedenheit der Menschen bleibt bestehen. Dies führte dazu, dass die Regierung in der Hauptstadt Lima eine Ausgangssperre verhängte.
Auch die Anhebung des Mindestlohns um rund zehn Prozent auf mittlerweile umgerechnet etwa 295 Euro pro Monat scheint die Menschen nicht zu beruhigen. Denn dies wird auch nur eine vorübergehende Milderung der starken Preisanstiege mit sich bringen. Aktuell zeigt die globale Lage schließlich ein düsteres Bild: Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass nicht nur die Preise selbst steigen, sondern auch die Versorgungssicherheit abnimmt, da es zu Ernteausfällen und Notschlachtungen (Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest usw.) kommt.
Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Wochen und Monaten in immer mehr Schwellenländern größere Unruhen ausbrechen, weil sich die Menschen mit stark steigenden Preisen und schwindenden Lebensmittelangeboten konfrontiert sehen. Subventionen bei den Preisen können sich viele dieser Regierungen jedoch nicht leisten, da sie sich schon während der Covid-Lockdowns finanziell verausgabten. Dies erschwert die Lage zusätzlich. Damit wird die globale Sicherheitslage noch instabiler als sie ohnehin schon ist. Selbst neue Kriege um Ressourcen könnten deshalb ausbrechen.