Ukraine-Krise: US-Geheimdienste treiben Geschichte von russischer Invasion voran

Bild: diloka107 / freepik

Obwohl es keinerlei Anzeichen für eine russische Invasion in die Ukraine gibt und sogar Kiew selbst versucht die Amerikaner zu beschwichtigen, versuchen die US-Geheimdienste zusammen mit den großen US-Medien die Geschichte am Laufen zu halten. In wessen Interesse liegt es, die Spannungen mit Moskau weiter zu schüren?

Die Washington Post berichtete am Donnerstag über bizarre und sensationelle Behauptungen von US-Geheimdiensten, wonach Russland eine Aktion unter Falscher Flagge geplant habe, um eine massive Invasion in der Ukraine zu rechtfertigen. Konkret wird der russische Geheimdienst beschuldigt, ein gefälschtes Video produziert zu haben, das eine ukrainische Bayraktar TB-2-Drohne zeigt, die prorussische Separatisten in den östlichen Regionen der Ukraine angreift, um „einen Vorwand für eine Invasion zu fabrizieren“.

Die Anschuldigungen sind geradezu erschütternd, vor allem, wenn man bedenkt, wie übertrieben die detaillierten Darstellungen sind, die sich zwar auf Behauptungen von US-Geheimdiensten stützen, für die es aber keinerlei konkrete Beweise gibt. Und nicht nur das: die US-Geheimdienste sind (wie auch viele andere Geheimdienste weltweit) bekannt dafür, Desinformationen zu verbreiten und die Medien für die eigene Propaganda sowie zur Verbreitung der eigenen Narrative zu nutzen.

Ein hochrangiger Beamter der US-Regierung sagte gegenüber CNN, dass die USA über Erkenntnisse verfügen, die darauf hindeuten, dass die russische Regierung mit Hilfe der russischen Geheimdienste ein Propagandavideo plant, das grafische Szenen einer „inszenierten falschen Explosion mit Leichen, Schauspielern, die Trauernde darstellen, und Bildern von zerstörten Orten und militärischer Ausrüstung“ zeigt, sagte der Beamte. Die USA glauben, dass Russland bereits Schauspieler rekrutiert hat, die an dem fingierten Angriff beteiligt sein sollen. „Wenn dieses Video veröffentlicht wird, könnte es Putin den nötigen Anstoß geben, um militärische Operationen gegen die Ukraine einzuleiten und zu rechtfertigen“, so der Beamte weiter. Dies folgt auf Behauptungen im letzten Monat, dass Russland Angriffe unter falscher Flagge gegen seine eigenen Stellvertreter im Donbass planen könnte.

Interessanterweise hat die Washington Post – die als erste über die Geschichte berichtete – zusammen mit anderen wie CNN ein gewisses Maß an Zweifel in ihre eigene Berichterstattung eingebracht: „Es zeigt, wie zynisch die andere Seite dieses Konflikts ist“, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Jon Finer am Donnerstag gegenüber MSNBC. „Wir sagen nicht, dass sie das definitiv tun werden. Wir sagen, dass dies eine Option ist, die in Erwägung gezogen wird, und dass sie diese Art von Vorwand in der Vergangenheit benutzt haben, um militärische Aktionen zu rechtfertigen.“

Im vergangenen Monat haben beide Seiten der Ukraine-Krise die jeweils andere Seite beschuldigt, „Informationskriege“ zu führen. Diese neuen Behauptungen, die mit Details über Krisenakteure und „inszenierte“ Kriegsszenen und Leichen gespickt sind, haben jedoch ein neues Maß an Skurrilität erreicht. Doch irgendwie muss man das Thema köcheln lassen, bis auch der letzte Skeptiker denkt, dass etwas an der Geschichte ja dran sein muss.

Allerdings zeigt ein Blick auf die aktuelle Lage, dass ein russischer Einmarsch relativ unwahrscheinlich ist. Warum? Moskau hat gar kein Interesse an einer solchen Eskalation, die faktisch nur Nachteile für Russland mit sich bringt, jedoch keine positiven Effekte für das Land hat. Der Status Quo ist für Moskau zwar nicht ideal, dennoch verhindert der Donbass-Konflikt und der Streit um die Krim zumindest einen NATO-Beitritt der Ukraine. Warum also einen Krieg mit dem Nachbarland riskieren, der schlussendlich nur Probleme verursacht?

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