Alle, die „dürfen“, haben sich in Portugal brav ihren Gen-Cocktail abgeholt: Die Quote liegt bei stolzen 98 Prozent. Dieser sogenannte Erfolg spiegelt sich allerdings weder in reduzierten Fallzahlen wider, noch kann man sich im Land über eine geringe Sterblichkeit freuen. Ganz im Gegenteil: Portugal kämpft aktuell mit der höchsten Übersterblichkeit in Europa.
Wir berichteten bereits über den enormen Anstieg positiver Testungen in Portugal, der allgemein auf neue Varianten zurückgeführt wird. In Deutschland nutzte man dies direkt zur Panikmache für den Herbst, obwohl sich in Südafrika längst gezeigt hatte, dass die neuen Mutationen weitestgehend harmlos sind. Dennoch verzeichnet man in Portugal durchaus steigende Hospitalisierungen und positiv getestete Todesfälle, wie auch The Guardian berichtetete. Allerdings steig keinesfalls nur die Sterblichkeit im Viruskontext: So stellte ein Bericht des Gesundheitsministeriums und des Ricardo-Jorge-Instituts fest, dass „die Sterblichkeit aus allen Gründen über den erwarteten Werten für die Jahreszeit liegt“. Tatsächlich zeigen die Daten der Website EuroMOMO, die die Übersterblichkeit von Ländern europäischen Raum darstellt und Vergleiche ermöglicht, dass Portugal aktuell mit Abstand die höchste Übersterblichkeit verzeichnet.
Der folgenden Grafik ist zu entnehmen, dass die Sterblichkeit dort im Jahr 2022 bisher nicht nur die meiste Zeit über dem (grau hinterlegten) normalen Bereich lag, sondern bereits über mehrere Woche „substanziell“ erhöht (über der rot gestrichelten Linie) war. Seit Woche 22 ist ein extremer Anstieg zu verzeichnen, den kein anderes EuroMOMO-Partnerland aufweist:
Auch Deutschland zeigt eine beunruhigende Übersterblichkeit; diese fällt allerdings bei Weitem noch nicht so hoch aus wie in Portugal:
Vollständig sind die aktuellen Daten wegen möglicher Meldeverzüge noch nicht; sie geben allerdings schon jetzt zu denken. Der Anstieg der Todesfälle in Portugal dürfte kaum auf steigende Atemwegsinfektionen allein zurückzuführen sein – nach gängigen Narrativen soll die Bevölkerung dagegen ja ohnehin „geschützt“ sein. Ob Interesse an konkreter Ursachenforschung in Europas Spritzland Nummer 1 besteht, darf allerdings bezweifelt werden. Schließlich hat nichts mit nichts zu tun. Man kennt es.