Ungeachtet der anhaltend hohen Spannungen mit Peking übt die US-Marine zusammen mit dem Marine Corps wieder einmal im Südchinesischen Meer. Washingtons militärische Machtdemonstration kommt in Zeiten, in denen weitere Eskalationen nicht unbedingt günstig sind.
Die Siebte Flotte der US-Marine teilte in einer Stellungnahme mit, dass der Flugzeugträger USS Nimitz samt Trägergruppe zusammen mit dem 13. Marine-Expeditionskorps am 11. Februar im Südchinesischen Meer eine Marineübung durchführte. Dabei wurde nicht erklärt, wann diese begann und wie lange diese Übungen andauern werden. Doch was klar ist: Peking ist über solche militärischen Machtdemonstrationen direkt vor der eigenen Haustür nicht erfreut. Kommen sie doch kurz nach dem Abschuss eines chinesischen Wetter- bzw. Spionageballons durch die US-Luftwaffe.
Mit der unter Präsident Obama erklärten „Achse nach Asien“, welche die Verbindungen mit den traditionellen Alliierten in der Region stärken und neue Verbündete gewinnen sollte, fand auch eine zunehmende US-Militärpräsenz in der Gegend statt. Die Zahl der Kriegsschiffe, die unter dem Banner der „freien Navigation“ die Taiwanstraße und das Südchinesische Meer durchquerten, nahm rapide zu. Dabei wurden vor allem jene Inseln angesteuert, die von der Volksrepublik China beansprucht und befestigt werden.
Was allerdings von den Medien gerne vergessen wird zu erwähnen, ist die Tatsache, dass auch das von Washington unterstützte Taiwan dieselben Gebietsansprüche in der Region erhebt und ebenso Vietnam. Nur mit dem Unterschied, dass die Volksrepublik eben die militärische Macht besitzt, die Ansprüche auf das Territorium auch durchzusetzen.