Chemiedesaster: Zugunglück könnte zu einer Katastrophe werden

Bilder: freepik - Hintergrund: user17512913, Vektor: tartila

Am dritten Februar ist ein Güterzug in Ohio entgleist, darunter befanden sich Waggons mit hochgiftigen Chemikalien. Das „kontrollierte Abfackeln“ entwickelt sich jedoch zu einer Katastrophe. Selbst jetzt, mehr als zehn Tage nach dem Unfall, ist die Lage nicht unter Kontrolle.

Offensichtlich führte ein technisches Versagen zur Entgleisung des Güterzugs, der in der Nähe des Städtchens East Palestine im US-Bundesstaat Ohio verunglückte. Aufnahmen einer Überwachungskamera in Salem, rund 30 Kilometer vor der Unglücksstelle, zeigen, dass der Zug bereits dort Funken schlug, was auf beschädigte Achsen hindeutet.

Das Unglück, bei dem rund die Hälfte der hundert Güterwaggons von den Gleisen geschleudert wurde, betrifft auch etwa zwanzig Waggons mit Gefahrengut. Fünf davon enthalten unter Druck stehendes Vinylchlorid. Dieses Gas ist hochentzündlich und krebserregend. Die Ohio Emergency Management Agency entschied sich dafür, dieses hochgiftige Gas durch eine kontrollierte Verbrennung zu entlüften, um so eine unkontrollierte Explosion zu verhindern. Doch dieser Plan scheint nicht aufzugehen.

„Innerhalb der letzten zwei Stunden ist es in einem Eisenbahnwaggon zu einer drastischen Temperaturveränderung gekommen, und es besteht nun die Möglichkeit eines katastrophalen Tankerschadens, der eine Explosion mit dem Potenzial tödlicher Schrapnells verursachen könnte, die sich bis zu einer Meile weit ausbreiten“, warnte Gouverneur Mike DeWine in einer Erklärung. Und nicht nur das: Die Rauchwolken enthalten weiterhin auch Vinylchlorid, sowie Phosgen, Chlorwasserstoffe und andere hochgiftige Gase. Phosgen wurde unter anderem im Ersten Weltkrieg als chemische Waffe eingesetzt.

Inzwischen melden Farmer in der weiteren Umgebung der Unglücksstelle bereits eine steigende Zahl von verendeten Tieren. Tote Hunde, Füchse, Hühner und auch Fische in einem nahegelegenen Flüsschen, dem Leslie Run, wurden bislang in der Umgebung gefunden.

Experten zufolge müsse man in der Region in den kommenden Jahren mit deutlich höheren Raten an Krebserkrankungen rechnen. Die Umgebung wurde durch die hochgiftigen Chemikalien verseucht, so dass die Nachwirkungen noch für eine lange Zeit spürbar sein werden. Man denke daran, dass in jenen Regionen, in denen während des Vietnamkrieges von den Amerikanern massenhaft Agent Orange und Napalm eingesetzt wurden, auch heute noch deutlich höhere Raten an Krebserkrankungen und missgebildeten Neugeborenen existieren.

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