Selektives Neutralitätsgebot? Hurra für pöbelnden Sanitäter, Hetze für Polizistin mit Herz

Foto: Screenshot Twitter, Symbolbild Mann: freepik / drobotdean

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Ein Bild kursiert seit der Groß-Demo in Kassel am vergangenen Samstag in sämtlichen sozialen Netzwerken: Es zeigt eine junge Polizistin neben mehreren maßnahmenkritischen Demonstranten. Die Beamtin lacht herzlich hinter ihrer Maske und formt mit ihren Händen ein Herz. Der genaue Kontext des Bildes ist unbekannt – dennoch bekommen Linientreue bei diesem Anblick Schaum vorm Mund: Die junge Frau wird nun seit Tagen mit Hass und Hetze überzogen. Man fordert Neutralität – vordergründig.

Die offenbar solidarische Geste der jungen Polizistin verstößt in den Augen vieler Regierungs- und Coronajünger gegen das Neutralitätsgebot von Beamten. Während die Hintergründe des Fotos völlig unklar sind und entsprechend nicht einmal gesichert ist, dass das Herz eine politische Botschaft vermitteln sollte, genügt es doch, um Politiker und ihre empörungsfreudigen Schergen gehörig in Wallungen zu bringen. So twitterte der linke Bodo Ramelow:

Der Link in Ramelows Tweet verweist übrigens auf einen Artikel der Tagesschau, der ob der darin verbreiteten Unwahrheiten dringend einen Faktencheck nötig hätte: Die angebliche „Studie“, die gern einen Einfluss der Querdenker-Demos auf die Infektionszahlen nachweisen würde, ist in Wahrheit ein simples Diskussionspapier von Nicht-Medizinern – Wirtschaftswissenschaftlern, um genau zu sein. Deren „Studien“ansatz glänzt mit einem solchen Mangel an Wissenschaftlichkeit, dass er selbst Studenten der ersten Semester unangenehm ins Auge springen dürfte.

Überzeugende Daten zu einer generell lebensgefährlichen Pandemie, vor der das Volk zwangsweise geschützt werden müsste, sucht man dafür selbst auf den Seiten offizieller Stellen vergeblich.

Rettungswagenfahrer darf pöbeln

Nun ist das Neutralitätsgebot für Beamten tatsächlich Gesetz. Kurios ist nur, dass das schäumende Linkstwitter sich noch vor kurzer Zeit genau darüber hinwegsetzen wollte: Als nämlich in Düsseldorf der Fahrer eines Rettungswagens vor rund zwei Wochen via Lautsprecher-Durchsage einige Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen wortwörtlich als „Spinner“ beschimpfte, empfand man diesen Bruch des Neutralitätsgebots in den jetzt vor Wut kochenden Kreisen noch als völlig angebracht.

Wer Beleidigungen toleriert, sollte mit unschuldigen Herzgesten doch wohl erst recht kein Problem haben. Schließlich fordert man links der Mitte doch so gern „gleiches Recht für alle“, nicht wahr? Alles andere wäre Doppelmoral…

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