In einer vorher aufgezeichneten Rede, die später als erwartet veröffentlicht wurde, hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Teilmobilmachung verkündet. Laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurden 300.000 Reservisten zum Dienstantritt aufgerufen. Denn: Man befinde sich „im Krieg mit dem kollektiven Westen“, so die überdeutliche Ansage.
Wie die „Moscow Times“ und internationale Medien berichten, hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem heutigen 21. September die Russen zur Teilmobilmachung aufgerufen. Die Ansprache, die eigentlich für gestern Abend erwartet worden war, wurde am heutigen Morgen im russischen Fernsehen ausgestrahlt. „Nur die Bürger, die sich derzeit in der Reserve befinden, werden zum Militärdienst einberufen, in erster Linie diejenigen, die in den Reihen der Streitkräfte gedient haben“, sagte Putin darin. Damit soll verhindert werden, dass unerfahrene Rekruten an die Front geschickt werden.
Nach der Ausstrahlung von Putins Rede sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu im russischen Fernsehen, dass 300.000 Reservisten als Teil der partiellen Mobilmachung dazu aufgerufen seien, sich zum Dienst zu melden. Damit wird auch klar, dass sich das russische Militär nun für den Winterkrieg vorbereitet – und wohl auch darauf, die wichtigsten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zu halten und Angriffe auf russisches Staatsgebiet zu verhindern, zumal man in Washington bereits überlegt, der Ukraine NATO-kompatible Panzer zu übergeben.
„In Washington, London und Brüssel wird Kiew direkt dazu gedrängt, die Militäraktion auf unser Territorium zu verlagern… Sie sprechen davon, dass alle verfügbaren Mittel eingesetzt werden sollten, um Russland auf dem Schlachtfeld zu vernichten, was den Verlust politischer, wirtschaftlicher, kultureller und aller Arten von Souveränität und die totale Ausplünderung unseres Landes zur Folge hätte“, sagte Putin. Schoigu sagte später laut der Moscow Times: „Wir töten, töten und töten, und die Zeit ist gekommen: Wir befinden uns im Krieg mit dem kollektiven Westen.“
Schoigu, der prinzipiell wenig diplomatisch ist und seine Meinung stets klar auf den Punkt bringt, macht damit klar, wie es aus der Sicht des Kremls aussieht. Denn die ständigen Waffenlieferungen der Vereinigten Staaten und der NATO-Länder an die Ukraine, darunter Kampfflugzeuge, Panzer und Artillerie, werden in Moskau als feindselige Akte betrachtet. Eine Lage, die eskalieren kann, wenn der Westen dem ukrainischen Militär Waffen mit hoher Reichweite übergibt, die auch für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt werden können.