Russland und der Iran setzen auf Rial und Rubel, Dollar verliert an Bedeutung

Symbolbild: Freepik @teschka1

Der US-Dollar und andere ausländische Währungen sollen künftig im bilateralen Handel zwischen Russland und dem Iran keine Rolle mehr spielen. Zumindest so lange, bis eine eigene BRICS-Währung geschaffen wurde.

Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtet, wollen die Islamische Republik Iran und die Russische Föderation nicht nur ihren bilateralen Handel kurzfristig auf umgerechnet 8 Milliarden Dollar verdoppeln und mittelfristig sogar auf 15 Milliarden Dollar vervierfachen, sondern dabei auch auf den US-Dollar und andere ausländische Währungen verzichten. Vielmehr sollen diese Handelsgeschäfte künftig in den jeweiligen nationalen Währungen, Rial und Rubel, abgewickelt werden. Eine entsprechende Übereinkunft wurde beim Besuch Wladimir Putins in der iranischen Hauptstadt Teheran getroffen.

Dies wurde vom Gouverneur der Iranischen Zentralbank, Ali Salehabadi, bestätigt, der auch die „Bewaffnung“ des US-Dollars kritisierte. „Lokale Währungen und bilaterale und multilaterale Währungsvereinbarungen werden ein geeignetes Mittel sein, um die politischen Herrschaftsinstrumente der Weltwährungen zu neutralisieren, und in dieser Hinsicht erleben wir heute den ersten und sehr wichtigen Schritt im Bereich der bilateralen Währungsvereinbarungen zwischen dem Iran und Russland“, sagte Salehabadi. Er betonte, dass die wirtschaftlichen Beziehungen des Irans mit anderen Ländern, insbesondere mit befreundeten und benachbarten Ländern, eine der strategischen Prioritäten der iranischen Regierung seien, und sagte: „Nach dem Besuch des Präsidenten in Russland wurden gute Vereinbarungen unterzeichnet, und eine dieser Vereinbarungen war das wichtige bilaterale Währungsabkommen zwischen Rial und Rubel, dessen Umsetzung wir heute glücklicherweise erleben.“

Von russischer Seite aus erklärte der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, dass Moskau mit Teheran zusammenarbeite, um die Nutzung des US-Dollars im bilateralen Handel schrittweise abzuschaffen. Er hoffe darauf, dass ein entsprechendes Kooperationsabkommen geschlossen werde, kurz nachdem einige Ergänzungen zu den Bestimmungen bestätigt worden sind. „Wir alle wissen, dass die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr etwas mehr als vier Milliarden US-Dollar betrugen, auch wenn es vielleicht falsch ist, sie in US-Dollar zu zählen, und im Laufe der Zeit werden wir wahrscheinlich von dieser Praxis abrücken, wenn wir unsere Zusammenarbeit im Bank- und Finanzsektor ausbauen“, sagte Peskow dem iranischen Staatssender in einem Interview, das auch von Rossiya 24 TV ausgestrahlt wurde.

Auch wenn das Handelsvolumen zwischen Russland und dem Iran in globalen Maßstäben betrachtet nicht so groß ist, zeigt dies die zunehmende Bereitschaft, den US-Dollar und andere westliche Währungen (wie den Euro oder das Britische Pfund) im bilateralen Handel zwischen anderen Ländern zu ignorieren. Über kurz oder lang wollen die BRICS-Staaten (denen der Iran ebenfalls beitreten möchte) eine eigene Korbwährung (ähnlich den „Sonderziehungsrechten“ des IWF) etablieren, um auf deren Basis dann auch Handelsverträge abschließen zu können.

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