Politischer Missbrauch und journalistisches Versagen: Bergamo-Lüge ist bis heute in vielen Köpfen verankert

Symbolbild: R24

Die Bergamo-Erzählung diente Politik und Mainstream weltweit zur Untermauerung des Covid-Schreckgespensts und in der Folge zur Rechtfertigung diktatorischer „Eindämmungsmaßnahmen“. In den Köpfen vieler Menschen ist das von einem Balkon aus aufgenommene Handy-Foto des Militärkonvois, der angeblich Massen von Covid-Toten abtransportieren musste, bis heute verankert. Die Propaganda wirkte hier nachhaltig – und eine breit gestreute Richtigstellung mit Erläuterung der wahren Umstände des Bildes blieb aus. Die GGI-Initiative (ehemals „Grüne gegen Impfpflicht und 2G“) äußert scharfe Kritik.

Rückblick: Dieses Bild ging im März 2020 um die Welt. All jenen, die im Hinblick auf Corona zu Besonnenheit statt Panik aufriefen, wurde die Aufnahme des Militärkonvois entgegengehalten – in Verbindung mit der Behauptung, die Zahl der Covid-Toten sei hier so explodiert, dass das Militär die unzähligen Leichen aus den überfüllten Kliniken schaffen müsse.

Auch ein Jahr später verbreitete der Mainstream diese faktische Lüge:

Und bis heute gilt die Bergamo-Erzählung für manch einen als „Beleg“ für die behauptete Gefahr von Covid-19:

Heute weiß man, dass die hohen Todeszahlen auf Intensivstationen in New York und andernorts auf falsche Behandlungen zurückzuführen waren – und auch die wahren Hintergründe der Bergamo-Bilder sind bekannt. Die Sterbezahlen entsprachen seinerzeit weitgehend denen im Rahmen einer Grippewelle – doch aus Angst vor dem neuen Virus beschloss man, Verstorbene fortan grundsätzlich einzuäschern. Das ist in Norditalien aber überaus unüblich, sodass die wenigen Krematorien erwartbar überlastet waren und die Toten in andere Orte transportiert werden mussten. Das behauptete Katastrophenszenario hatte mit der Wirklichkeit nichts zu tun.

Die GGI-Initiative, die sich für die umfassende Aufklärung des Corona-Unrechts einsetzt, hat dem Thema jüngst eine Pressemitteilung gewidmet:

Die Macht der Bilder – Bergamo und die Wirklichkeit

Die Bilder von Bergamo, unter anderem jenes von dem mit Särgen beladenen Militärkonvoi. Dieses Amateur-Handyfoto vom März 2020 sollte zum Sinnbild für die Emotionalisierung einer zunächst medizinischen Krise werden. Betrachtet man jedoch Herkunft und Kontext des Bildes so verzerrt seine Botschaft die Wirklichkeit. Wir fordern, dass aus dem Zusammenhang gerissene Bilder nicht wieder für politische Zwecke missbraucht werden dürfen.

Bilder einer “Katastrophe” gehen um die Welt

Dienstag, der 17. März 2020. Fotoaufnahmen von Militärkonvois aus der norditalienischen Stadt Bergamo, beladen mit Särgen, gehen um die Welt. Sie sollen zum Sinnbild einer vermeintlichen Gesundheitskatastrophe werden. Sie zeigen, wie sehr die Macht der Bilder Politik und Gesellschaft nachhaltig beeinflussen kann.

Tags zuvor traten in Österreich eine Reihe Schließungsmaßnahmen in Kraft, die als Lockdown bekannt geworden sind. Wenige Tage zuvor hat die WHO offiziell eine Pandemie ausgerufen. Politiker und Prognostizierer führen in Erwartung eines Katastrophenszenarios einen Eiertanz rund um dubiose Kennzahlen auf, Bezug zur Wirklichkeit scheint keine Rolle zu spielen. Eine Bestärkung in Form kraftvoller Bilder scheint gerade recht zu kommen. Und was könnte stärker Gefahr ausdrücken als Stapel von Särgen und militärisch anmutende Aktivitäten?

Verzerrte Darstellung

Tatsächlich jedoch hält das scheinbar katastrophale Szenario einer kritischen Betrachtung nicht stand. Im Lauf der kommenden Monate und Jahre haben sich aufmerksame Beobachter mit den vorliegenden Informationen befasst und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bilder aus Bergamo die tatsächliche Bedrohungslage extrem überzeichnet haben.

Drei unterschiedliche Aspekte haben sich herauskristallisiert:

  • Manche Bilder sind einfach gefälscht oder manipuliert worden. Beispiel dafür ist das Bild einer Aufreihung von Särgen, das Jahre zuvor gemacht wurde. Die Opfer sind ertrunkene Flüchtlinge, das Bild stammt von der Insel Lampedusa. [1]
  • Der Militärkonvoi hat zwar tatsächlich im März 2020 Särge transportiert, allerdings nicht wegen allgemeiner Überforderung der Bestattungskapazitäten. Die Region Bergamo hat entschieden, Verstorbene vorsichtshalber einzuäschern anstatt in der Erde zu begraben. Erdbestattungen wurden also verboten. Feuerbestattung spielte bis dahin in Norditalien aber nur eine ganz geringe Rolle. Die wenigen Krematorien waren dann tatsächlich überfordert, das wären sie aber zu jeder normalen Zeit unter so einer politischen Entscheidung ebenso gewesen. Auch später ist die lokale Überlastung von Kapazitäten zur Einäscherung an vielen Orten der Welt Anlass gewesen, um ein Katastrophenszenario zu zeigen, das in Wahrheit nicht existierte. Der Militärkonvoi bestand zudem nur aus 13 LKWs, durch die Art des Bildausschnitts wurde aber vermittelt, er sei unendlich lang und Tag für Tag würden massenhaft Särge abtransportiert. [1]
  • Das Sterbegeschehen in Norditalien war zwar für die Jahreszeit ungewöhnlich, die Größenordnung entsprach aber einer stärkeren Grippewelle. Insbesondere in Bergamo dürfte eine Rolle gespielt haben, dass das italienische Gesundheitssystem lange zuvor bereits von Einsparungen betroffen war und allgemein unter Misswirtschaft leidet. So sind bei der Behandlung falsche Prioritäten gesetzt worden, lange Wartezeiten entstanden und Selbstbehalte sind so hoch, dass sich bestimmte Bevölkerungsgruppen eine medizinische Behandlung gar nicht mehr leisten können. [2]

Was wir fordern – kühlen Kopf bewahren, politischen Missbrauch unterlassen

Wir sehen hier nicht nur ein Versagen der Politik, sondern auch des Journalismus. Letzterer hätte den Hintergrund zur Entstehung der Bilder unverzüglich recherchieren und angemessen präsentieren müssen. Für zukünftige Krisen fordern wir einen besonnenen Umgang mit schockierenden, die Wirklichkeit verzerrenden Bildern. Uns ist klar, dass wir Fälscher, Manipulierer und Trittbrettfahrer nicht aufhalten können. Umso wichtiger ist es, solche Bilder mit zuverlässigen Daten in einen Zusammenhang zu rücken, welcher der Wirklichkeit entspricht. Keinesfalls dürfen sie für Erzeugung und Verstärkung von Panik seitens der Politik oder ihrer Experten benutzt werden.

Quellenangaben

[1] Metzdorf J. Der Militärkonvoi aus Bergamo: Wie eine Foto-Legende entsteht. Bayerischer Rundfunk, München, 2021. online: https://www.br.de/nachrichten/kultur/der-militaerkonvoi-aus-bergamo-wie-eine-foto-legende-entsteht (zuletzt eingesehen 29. 4. 2023)

[2] Sprenger M. Das Corona Rätsel (Aufl. 1). Seifert Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-904123-34-1

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