Schon aus Frankreich ist bekannt, dass die hohe Zahl gemeldeter möglicher Nebenwirkungen der Covid-Impfstoffe die Behörden heillos überfordert (Report24 berichtete). Auch das deutsche Paul Ehrlich Institut ist überlastet: Wie das ZDF berichtet, bleiben Meldungen wegen des hohen Arbeitsaufkommens einfach liegen.
Dabei ist die Analyse aller Meldungen von höchster Wichtigkeit, um die Sicherheit der Impfstoffe im Allgemeinen und mögliche Risikofaktoren für bestimmte Nebenwirkungen im Speziellen zu erforschen. Die schlechte Datenlage zur Sicherheit der Vakzine sorgt weltweit für massive Kritik – wenn die zuständigen Behörden keine ausreichenden Untersuchungen aller potenziellen Nebenwirkungen und Schäden durch die Impfungen garantieren können, weckt das gehörige Zweifel an der gebetsmühlenartig wiederholten Behauptung, die Impfstoffe seien „sicher“.
Bis Ende April soll es bereits 50.000 Meldungen von vermuteten Impfnebenwirkungen an das PEI gegeben haben, allein im Mai kamen fast 30.000 neue hinzu. Die Masse an Meldungen bündelt beim Paul Ehrlich Institut wohl alle Kräfte – denn wichtige Auswertungen von Daten zu Risikofaktoren für Nebenwirkungen werden immer wieder verschoben.
„Priorisierung“ von Meldungen nötig
So hat das PEI mit der App „SafeVac“ Impflingen die Möglichkeit gegeben, ihre Reaktionen auf die Vakzine inklusive diverser Informationen zur eigenen Person via Smartphone zu melden. Obwohl die App Nutzern zufolge nicht gerade mit leichter Bedienbarkeit glänzt, wurde sie bis Ende Mai immerhin schon von mehr als 500.000 Usern verwendet. Dadurch ist ein beachtlicher Datensatz entstanden, mit dem gezielt Nebenwirkungen der Vakzine innerhalb bestimmter Gruppen analysiert werden könnten, die in den bisherigen Studien unterrepräsentiert waren. Diese Auswertungen finden jedoch aktuell nicht statt.
Das PEI gab sich zwar nach dem ZDF-Artikel Mühe, die Sachlage zu relativieren: Angeblich würden die Meldungen der App-Nutzer wie auch die übrigen Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen bearbeitet werden. Das Institut gab jedoch zu, dass wegen des sehr hohen Arbeitsaufkommens eine „Priorisierung“ der Meldungen notwendig sei. Inwieweit nun tatsächlich alle Meldungen zeitnah untersucht werden, bleibt dabei völlig offen. Im Hinblick auf Risiken der Vakzine wie Herzmuskelentzündungen, die dringend weiterer Untersuchungen bedürfen, sich aber in manchen Fallen nur durch leichte oder unspezifische Symptome bemerkbar machen, könnte eine Priorisierung von schwerwiegenden Meldungen durchaus bewirken, dass Zusammenhänge zu spät erkannt werden. Auch dass die Aufbereitung von Daten für wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Sicherheit der Impfungen sich weiter verzögert, ist in diesem Kontext alles andere als hilfreich.