Der ORF freute sich: „Die Kunst ist wieder zurück„. Damit feierte man den Start der Wiener Festwochen. Dazu präsentierte man ohne FSK und Vorwarnung Darstellungen, die man auch für pornographisch oder satanistisch halten könnte – in jedem Fall aber für hochgradig dekadent. Der Seher sei daran erinnert, dass er derlei Umtriebe mit einer per Zwang und Strafandrohung eingehobenen Gebühr namens GIS bezahlt.
Ein Kommentar von Willi Huber
Es handelte sich um den Beitrag „Marche funebre“ von Soap & Skin im Rahmen des „Konzerts“ zu Beginn der Wiener Festwochen. Ausgestrahlt wurde die Sendung am Freitag, 14. Mai um 21.20 auf ORF2 – ohne jeglichen Hinweis auf Pornografie und jugendgefährdende Szenen. (Hier noch für einige Tage in der ORF TVthek zu sehen). Für konservative und religiöse Menschen sind die Szenen ein Schlag ins Gesicht, viele weitere fanden die Darbietung einfach unnötig und ungustiös. Die Darstellung von Gewalt gegen nackte Frauen mögen linke „Kulturgenießer“ vielleicht in irgendeiner Form für Kunst halten, ohne Vorwarnung damit konfrontiert zu werden ist nicht jedermanns Sache. Interessant ist auch, dass nackte Frauen, Großteils mit Model-Maßen, hier keinen Aufschrei der linken Schickeria auslöst, die sonst bei jeder Butterbrot-Werbung Sexismus wittert, wenn es ins Konzept passt.
Immer wieder satanistische Zeremonien in der Öffentlichkeit
Der Vorwurf des Satanismus erschließt sich, wenn man den Beitrag vollständig betrachtet auch nicht-religiösem Publikum. Nacktes Reiten auf einem gehörnten Tier, Gewalt und Sexszenen, Blut, rotes Farblicht. Es ist nachvollziehbar, dass bei solchen Szenen Fragen auftauchen, ob hier perverse Eliten ihre Gelüste der Öffentlichkeit präsentieren. Erinnerungen an die Eröffnungszeremonie zum St. Gotthard Basistunnel werden wach. Auch ein satanistisches Video aus dem Areal des Teilchenbeschleunigers CERN oder Auftritte der einschlägig bekannten „Künstlerin“ Lady Gaga tauchen wieder im Gedächtnis auf.
Konservative Politik nicht mehr existent?
Die berechtigte Frage ist: Muss man die Öffentlichkeit dazu zwingen, derlei Umtriebe mit erpresstem Steuergeld zu finanzieren oder könnten all jene, die solches für notwendig halten, dies nicht im stillen Kämmerchen konsumieren, ohne ihre Neigungen dem Rest der Gesellschaft aufzuzwingen? Dann ist es aber wahrscheinlich nicht so „lustig“ – für die Verursacher. Dass die ÖVP mit konservativer Politik und Religion spätestens seit Sebastian Kurz nichts mehr am Hut hat, ist allgemein bekannt. Wo aber ist der Aufschrei der FPÖ gegenüber so einer Zumutung?