Offener Brief eines Polizisten: Nehammer eine Schande für das Ressort

Bild: Redaktion

Der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz veröffentlichte diese an ihn gerichtete Zusendung eines Wiener Polizisten, der eher den Sozialdemokraten nahe steht. Darin wird nicht nur aufgedeckt, dass es sehr wohl einen Befehl gab, vom Prater heimkehrende Kundgebungsteilnehmer von der Polizei zu stoppen. Der Verfasser wirft dem Innenminister auch vor, zum Schaden der Menschen parteipolitisch zu agieren.

“Ich schicke voraus, ich kein Anhänger des Herrn Kickl wiewohl er seit Innenminister aD Franz Löschnak der letzte Ressortchef war, der für die Infrastruktur der Polizei etwas getan hat. Ich bin Mitglied der FSG (= Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter), seit mehr als drei Jahrzehnten.

Trotz Vertuschung: Es gab diesen Befehl

Ein solches Klima, wie nun in unserem Bereich der Exekutive vorherrschend, habe ich selbst unter Ernst Strasser nicht erlebt. Am vorigen Samstag fanden in Wien, wie Ihnen bekannt sein dürfte, die Demonstration gegen die Regierung und ihr Corona-Politik statt. Der Zwischenfall auf der Oberen Donaustraße, Gebäude Wiener Städtische, wir nun medial diskutiert. Was in keiner Zeitung zu lesen ist und was ganz offensichtlich vertuscht werden soll ist die Tatsache, dass wir den Befehl hatten, den vom Prater zurückkommenden Demonstrationszug anzuhalten. 

Ämter der Republik werden für Parteipolitik missbraucht

Man kann auch von Einkesseln sprechen. Und ich werde nicht den Verdacht los, dass dies nur aus einem Grund geschah, den an sich vergleichsweise friedlichen Demonstrationstag eskalieren zu lassen. Sie sehen Herr Grosz, hier werden Ämter der Republik dazu missbraucht, um parteipolitisch zu agitieren. Und dazu kann und will ich nicht mehr schweigen.

Herr Nehammer hat aus seiner Rolle als Generalsekretär der türkisen Truppe rund um Kurz nie herausgefunden. Er ist eine Schande für das Ressort.

Thematisieren Sie dies!

Hochachtungsvoll”

Offener Brief an Gerald Grosz, Twitter; Minimale Rechtschreibkorrektur durch die Redaktion.

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