Neues Infektionsschutzgesetz: Alles auf Anfang – und Impfungen fortan bitte alle drei Monate

Bild: Lauterbach By © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77925071; Grafiken: freepik @brgfx

Das neue Infektionsschutzgesetz ist im Kern alles andere als neu. Auch wenn Justizminister Marco Buschmann (FDP) stets bemüht ist, den Anschein zu wahren, für seine Umfaller-Partei eine „liberale“ Linie durchsetzen zu wollen: Der wohl peinlichste Gesundheitsminister der Welt hat voll und ganz seinen Willen bekommen – und entblößt das Land, für dessen Wohl er eigentlich sorgen soll, erneut als eine durch und durch kranke Nation.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Erinnern Sie sich an die Behauptungen, 3G und 2G werde es nicht mehr geben? Diese fielen, nachdem der Evaluationsbericht der Expertenkommission der deutschen Corona-Politik trotz aller offensichtlichen Beschönigungsversuche ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt hatte. Manch einer witterte hier die Rückkehr zur Normalität: Die lange überfällige Abkehr von Impffaschismus, Dauertestungen und Panikpropaganda. Endlich wieder Gleichbehandlung für alle Bürger. Doch raten Sie mal, was in Deutschland den Herbst und Winter bestimmen soll? All das natürlich, was uns auch die letzten Winter begleitet hat: Impfpropaganda, Testirrsinn, FFP2 (!)-Maskenzwang. Und das alles in pervertierter Form.

Völlig unabhängig davon, ob Covid-19 überhaupt noch existiert – Mediziner sprechen längst nur noch von leichter „Omikronitis“ – tritt im Oktober eine universelle FFP2-Maskenpflicht in Kraft. „Ausnahmen“ bietet nur eine neue 3G-M-Regel: Wer in die Gastro oder zu Kultur- oder Sportveranstaltungen will, muss „frisch“ geimpft, getestet, genesen oder FFP2-maskiert sein. Warum neuerdings FFP2? Weil das den Besuch für die Bürger am unangenehmsten gestaltet. So stellte auch Buschmann fest: „Dort ist die Maske eine große Belastung, oder der ständige Gebrauch kann nicht sichergestellt werden.“ Sprich: Wir machen’s den Menschen jetzt so unangenehm, dass sie vielleicht doch noch gehorsam zum Impfen und Testen gehen. Freundliche Erinnerung: Testen ist kostenpflichtig.

Impfen alle drei Monate

Impfen ist hierbei also das Stichwort. Wer die Maske absetzen möchte, muss „frisch“ geimpft sein – der letzte Schuss darf nicht länger als drei Monate her sein. Wer sich bereits vor einer Weile artig seinen Booster abgeholt hat, darf sich vor Oktober also noch Impfung Nummer 4 abholen – und muss, da die Regeln in jedem Fall bis Ostern gelten sollen, zwischendurch zu Schuss Nummer 5 antreten. Wer längst Impfung Nummer 4 intus hat, landet halt im Frühling bei Impfung 6. Ein bissl länger könnte die impffreie Phase eventuell mit den „angepassten“ Vakzinen werden, so Lauterbach. Das wisse man noch nicht genau. Aber die neuen Vakzine kann man sich zwischendurch ruhig auch noch reinpfeifen, sie sind ja alle nebenwirkungsfrei. Oder nicht? Oder doch? Das Gesundheitsministerium hatte zwischenzeitlich in den sozialen Netzen zugegeben, dass es bei einer von 5.000 Dosen zu schweren Nebenwirkungen kommt – das Echo fiel allerdings so vernichtend aus, dass man den Schwanz einzog und den Tweet löschte. Als hätte diese Aktion irgendetwas besser gemacht.

Menschen durch Masken und Aufkleber markieren

Per Hausrecht sind natürlich weiterhin reguläre 3G-Regeln erlaubt (und sicherlich erwünscht, wenn es nach Lauterbach geht). Darauf wird vielleicht manch einer im vorauseilenden Gehorsam zurückgreifen – denn kein Betrieb kann Leute abstellen, die sich merken, wer nun ohne Maulkorb herumlaufen darf und wer nicht. Von offizieller Seite empfiehlt man tatsächlich Aufkleber, um die Menschen gemäß ihres G-Status zu markieren. Das kommt vom Justizministerium, in dem scheinbar niemand in Geschichte aufgepasst hat. Aber immerhin: Der gelbe Sticker geht an den Ungeimpften und Ungetesteten vorüber. Die müssen ja ohnehin Maske tragen, um sich brav als Staatsfeind zu kennzeichnen.

Noch schärfere Maßnahmen wie Maskenzwang im Freien oder Personenbegrenzungen bei Veranstaltungen fallen jetzt nicht mehr unter die „Hotspot“-Regel, sondern heißen „Schneeketten“. Das ist überaus passend. Winterreifen (so heißen die Basismaßnahmen) und Schneeketten sind im Kampf gegen einen Schnupfen schließlich völlig blödsinnig. Ebenso wie die neuerlich beschlossenen Maßnahmen, die den Krisenmodus endgültig losgelöst von jeder Datenlage zum Dauerzustand erklären. Herzlichen Glückwunsch, Deutschland. Im Ausland derweil wird Corona wie eine Grippe behandelt und die Menschen genießen längst ihr altes Leben…

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