„Warum haben auf einmal so viele Menschen Gürtelrose?“, fragt aktuell der „Standard“ – und kommt zu dem Schluss: Es muss an Corona liegen, denn die Infektion beeinträchtige das Immunsystem. Belastungen durch die Corona-Maßnahmen sowie die bekannten negativen Effekte der Covid-Impfung werden selbstverständlich konsequent ausgeklammert. Kein Wunder – denn auch die Rettung gegen Gürtelrose soll lauten: Impfen lassen!
Gürtelrose – jene schmerzhafte Erkrankung durch das Herpes Zoster-Virus, die ausbrechen kann, sofern die Betroffenen zuvor bereits die Windpocken hatten – scheint seit 2020 extrem auf dem Vormarsch zu sein (Report24 berichtete). Der „Standard“ bringt zwar keine aussagekräftigen Zahlen (40.000 Infektionen pro Jahr in Österreich, zehn Fälle im Jänner in der Praxis eines Allgemeinmediziners, so liest man dort ohne jeglichen Vergleich), schafft es aber, die Aussage besagten Mediziners, der Stress im Zuge der „Pandemie“ für die Krankheit verantwortlich machte, zu verdrehen, indem als alleinige Ursache eine Corona-Infektion in den Raum gestellt wird: „Denn nach einer Corona-Infektion ist das Immunsystem vorübergehend beeinträchtigt“, so liest man. Diese Erklärung greift auffällig kurz – aber nichts anderes ist man hier gewohnt.
Tatsächlich fördert jede Infektion für eine gewisse Zeit andere opportunistische Infektionen. Ende letzten Jahres erörterte ein Mediziner gegenüber RTL, dass Corona-Infektionen das Risiko von Gürtelrose möglicherweise erhöhen, bewiesen sei das aber nicht. Dafür brachte auch er Stress als möglichen Auslöser an: nämlich durch die Corona-Maßnahmen. Und im Gegensatz zum Standard sprach man bei RTL auch klar die Corona-Impfung als Ursache für vermehrte Herpes Zoster-Fälle an. Wer sich unter Impflingen umhört, wird bestätigen können, dass viele nach dem Covid-Schuss eine Gürtelrose entwickelten. Die negativen Effekte der Gentherapeutika auf das Immunsystem machen es schlummernden Viren im menschlichen Körper allzu leicht, zu einem neuerlichen Krankheitsausbruch zu führen.
Werbung für Gürtelrose-Impfung
Kritik an Impfstoffen will man beim „Standard“ aber nicht aufkommen lassen. Stattdessen macht man „Hoffnung“: Gürtelrose könne man mit einer Impfung (gemeint ist „Shingrix“) sehr gut entgegentreten. Diese sei „sehr gut verträglich“, mögliche Nebenwirkungen seien lediglich „Müdigkeit oder etwas Kopfschmerz, die aber rasch vergehen“, so wirbt man. Ob der Standard darauf eine Garantie gibt? Die behauptete Wirkung soll jedenfalls 10 Jahre anhalten (das behauptet der Hersteller GlaxoSmithKline zumindest auf Basis eigener Studiendaten).
Auffällig ist, dass im deutschsprachigen Raum zuletzt mehrfach derartige Werbung für die Gürtelrose-Impfung im Mainstream verbreitet wurde – in Deutschland unter anderem auch bei der öffentlich-rechtlichen ARD. Auch der MDR lobte jüngst Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung auf Basis der Herstellerangaben.
In Österreich wird die Impfung für Personen ab 50 Jahren sowie für Menschen mit hohem Gürtelrose-Risiko ab 18 Jahren empfohlen (in Deutschland erst ab 60, Risiko-Patienten ab 50 Jahren). Auch wer bereits erkrankt war, solle sich seinen Schuss abholen.
Stellenweise wird bereits gefordert, die Impfempfehlung auf jüngere Menschen auszuweiten. Aufhänger für die Gürtelrose-Impfwerbung ist gemeinhin die Warnung, dass zunehmend jüngere Personen erkranken. Warum dann eigentlich nicht gleich alle impfen? Das hat doch bei Covid-19 auch ganz hervorragend funktioniert, nicht?
mRNA-Vakzine gegen Gürtelrose
Das unselige Duo BioNTech und Pfizer verkündete vergangenes Jahr, selbst an einem Impfstoff gegen die Nebenwirkung des eigenen Covid-Vakzins zu arbeiten – natürlich ebenfalls auf mRNA-Basis. Auch Moderna will einen solchen Impfstoff entwickeln.
Pikant: Impfstoffe gegen diese Erkrankung sind sehr wohl mit Vorsicht zu genießen. Vor dem Shingrix-Impfstoff von GlaxoSmithKline wurde ein Gürtelrose-Vakzin von Merck namens Zostavax verimpft, das 2020 zumindest vom US-Markt zurückgezogen wurde. Etliche Menschen verklagten Merck, weil der Impfstoff bei ihnen offenbar zu erheblichen Gesundheitsschäden führte. Und das, wo Zostavax als nebenwirkungsärmer gilt als Shingrix.