Der konservative israelische Premierminister erklärte, er habe bezüglich der „gemeinsamen Interessen in der Region“ eine Übereinkunft mit dem russischen Präsidenten geschlossen. Dies betrifft vor allem Syrien, wo Russland die Führung unter Präsident Assad unterstützt.
In den letzten Jahren haben sich die Interessen Israels und Russlands in Syrien oftmals überschnitten. Denn Präsident Assad wird nicht nur von Moskau, sondern auch von Teheran unterstützt. Die iranische Führung gilt jedoch als Erzfeind Israels, weshalb die israelischen Streitkräfte immer wieder Stellungen von Milizen auf syrischem Boden angreifen, die mit dem Iran in Verbindung gebracht werden. Dies hat bereits zu kleineren diplomatischen Verwerfungen zwischen den beiden Ländern geführt, zumal das Ziel Moskaus, Präsident Assad bei der Wiederherstellung der nationalen Souveränität und Einheit Syriens zu unterstützen, dadurch beeinträchtigt wird.
Doch nun erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu im französischen Fernsehen, dass er mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin auf einen grünen Zweig gekommen sei. „Wir können auf Konfrontation gehen, oder wir können eine gemeinsame Basis finden… Israel wird sich nicht in die russische Präsenz in Syrien einmischen… Präsident Putin glaubt, dass das Abkommen, das wir erreicht haben, den Interessen Israels entspricht und die russischen Interessen nicht gefährdet“, sagte der konservative israelische Regierungschef in dem Interview.
„Unsere Flugzeuge fliegen nahe beieinander am Himmel über Syrien. Bislang ist es uns gelungen, eine Konfrontation zu vermeiden“, sagte Netanjahu laut einem Bericht von TASS. „Wir wollen keine militärische Konfrontation mit Russland. Ich glaube nicht, dass damit irgendjemandem gedient ist“, betonte er. „Wir haben in unseren Beziehungen zu Putin einen Kompromiss gefunden, der den Interessen Israels dient und nicht gegen die nationalen Interessen Russlands verstößt“, sagte der israelische Premierminister. „So haben wir beschlossen, dass jeder von uns auf seiner Seite handelt“, fügte er hinzu.
Zumindest in einem Teil der Welt, im Nahen Osten, könnte dies zu einem Abbau von Spannungen führen. In Zeiten, in denen die geopolitischen Spannungen wieder neue Höhen erreichen, sind dies wohl durchaus positive Nachrichten.