Narrativ kollabiert – Lauterbach gibt zu: Intensivstationen nie überlastet, Viertstich sinnlos

Bild: Unsplash

Auf Twitter trendet aktuell #LauterbachRuecktritt. Dort fordern tausende Menschen Deutschlands designierten Panikminister Karl Lauterbach auf, endlich seinen Hut zu nehmen – und sammeln genüsslich die Verfehlungen des glück- und ahnungslosen „Gesundheitsexperten“ der SPD.

Es war sein Lieblingsargument zur Stützung des scharfen Maßnahmenkurses, der Deutschland zum „pandemiepolitischen Geisterfahrer“ machte: Die drohende Überlastung der Intensivstationen. Über Monate säumten Warnungen vorm baldigen Kollaps des Gesundheitssystems die Schlagzeilen. Bald kommt die Triage. Ganz sicher. Die Versorgung von schwer kranken Patienten wird nicht mehr gewährleistet sein. Wegen Covid-19 – und weil ein Teil der Bevölkerung sich noch immer nicht hat impfen lassen, so die Erzählung.

„Wir werden in drei oder vier Wochen eine so hohe Fallzahl haben, dass wir die Intensivstationen komplett überlastet haben.“

Karl Lauterbach im November 2021

Und was war? Nichts. Das musste nun auch Karl Lauterbach (genauer: sein Staatssekretär) in der Antwort auf eine Bild-Anfrage zugeben. Es gab nie eine Überlastung der Intensivstationen. Es ist nicht das erste Mal, dass Deutschlands populärste „Covid-Heulboje“ vollkommen falsch lag – doch die Geduld der Bevölkerung scheint zu schwinden. Der Gegenwind wird stärker.

Demzufolge geht seine liebste Strategie – zu behaupten, „das habe ich ja schon immer gesagt!“, obwohl dies nachweislich falsch ist – mittlerweile zunehmend schlechter auf. Ließ man ihm seine argumentativen 180-Grad-Wendungen in der Vergangenheit noch mehrfach durchgehen, so schlägt ihm heute in den sozialen Netzen blanke Wut entgegen. Befeuert hat er das, indem er bei seinem jüngsten Auftritt bei Maischberger behauptete, er hätte schon „sehr früh gesagt, dass Omikron harmloser verläuft als die Delta-Welle“:

Hat er das tatsächlich vorausgesagt? Ein Blick in sein offizielles Twitter-Profil gibt Aufschluss. Dort schrieb er am 18. Dezember 2021:

Der angefügte neue NHS report zu Omicron in UK ist sehr bedeutsam. Er zeigt, erstmalig, dass es unwahrscheinlich ist, dass Omicron deutlich milder verläuft.

Ups. Das dürfte erklären, warum man heute auf Twitter neben „#LauterbachRuecktritt“ auch den Hashtag „#LauterbachLuegt“ immer wieder in Aktion sieht.

Viertstich sinnlos

Tatsächlich wusste Lauterbach mit einem gestrigen Tweet aber auch zu überraschen: Dort gab er zu, dass auf Basis der Daten aus Israel keine vierte Covid-Impfung angezeigt zu sein scheint. Ob sich hier eine Abkehr vom manischen Impf- und Panikkurs andeutet oder ob Deutschlands Gesundheitsminister nicht doch nur darauf wartet, bald die Neuauflagen der Covid-Vakzine aus dem Hause Pfizer und Moderna an den Mann zu bringen, wird sich zeigen. In Anbetracht der sinkenden Impfbereitschaft dürfte Deutschland noch einige mRNA-Dosen auf Halde haben…

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