Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO, sorgt sich offensichtlich massiv um den umstrittenen globalen Pandemievertrag. Das geht aus seiner Eröffnungsrede zum Briefing bezüglich des Stands der Verhandlungen zu dem Pandemievertrag und der Überarbeitung der Internationalen Gesundheitsvorschriften hervor. Dort behauptet er, alle Warnungen vor einem Souveränitätsverlust der WHO-Mitgliedsstaaten seien „Fake News“. Beim WEF hatte er zuvor noch etwas ganz anderes gesagt.
Der globale Widerstand gegen den WHO-Pandemievertrag wächst. Der WHO, ihren Financiers und anderen Globalisten gefällt das nicht: Das wurde bereits beim jüngsten Treffen des World Economic Forum in Davos überdeutlich, wo man sich über den Verlust der eigenen Deutungshoheit beklagte und „Desinformation“ (heutzutage traurigerweise ein Synonym für die Wahrheit) zur größten Gefahr für die Menschheit (eher: die eigene Macht) erhob. In seiner Eröffnungsrede zum Briefing bezüglich des Stands der Verhandlungen zum Pandemievertrag behauptete Tedros Adhanom Ghebreyesus nun, alle Warnungen vor einem Souveränitätsverlust für die Mitgliedsstaaten der WHO seien „Fake News“ und Lügen und in Wahrheit wolle man die Nationalstaaten sogar stärken.
Das ist gelinde gesagt eine kuriose Äußerung, denn beim Disease X-Panel beim WEF hatte „Dr. Tedros“ letzte Woche noch im Hinblick auf den Pandemievertrag und die Vorbereitung auf neue Notfälle wörtlich gesagt, nationale Interessen dürften nicht im Wege stehen (Report24 berichtete; das Panel ist hier zu finden – diese Aussage tätigte er etwa bei Minute 33). Er beklagte dort konkret, nationale Interessen würden die Verhandlungen für das Abkommen erschweren. Wie passt das zusammen?
Auch in seiner Rede vor dem Briefing am Montag widersprach er sich selbst, indem er später betonte, dass jeder „etwas geben“ müsse und dass man alte Denkweisen und Positionen „überwinden“ müsse (denn man sei die Generation, die die „schmerzhaften Lehren“ aus Covid-19 gezogen habe). Was geben die Staaten wohl? Ihre Souveränität. Fakt ist: Würde dieses Abkommen für die einzelnen Länder wirklich eine „Stärkung“ bedeuten, müsste Ghebreyesus kaum regelrecht um mehr Nachgiebigkeit der Nationalstaaten bei den Verhandlungen betteln.
Für kritische Menschen lesen sich seine Behauptungen von Lügen und Fake News selbst wie Lügen und Fake News: ein Phänomen, das aus den Corona-Jahren bekannt ist, wo jede noch so fundierte Kritik am Narrativ als Desinformation abgetan wurde, was dazu führte, dass Regierende und Hofmedien selbst Desinformation betrieben. Bilden Sie sich am besten selbst ein Urteil, indem Sie Ghebreyesus‘ Rede lesen.
Nachfolgend publizieren wir die Äußerungen von Tedros Adhanom Ghebreyesus im Wortlaut (ins Deutsche übersetzt, Hervorhebungen und Zwischentitel durch Redaktion):
Zunächst möchte ich Sie alle zu diesem Briefing begrüßen und Ihnen für Ihr Engagement zur Stärkung der Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion danken.
In den vergangenen zwei Jahren haben das zwischenstaatliche Verhandlungsgremium und die Arbeitsgruppe zur Änderung der IHR auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet: eine gesündere, sicherere und gerechtere Welt zu schaffen. Dies ist unsere Chance – vielleicht unsere einzige Chance -, dies zu erreichen, denn wir haben das Momentum. Als COVID-19 zuschlug, reagierten wir mit Dringlichkeit. Wir haben neue Wege der Zusammenarbeit gefunden. Wir haben dies getan, weil wir es mussten.
Die alte Normalität soll „überwunden“ werden
Diese Dringlichkeit brauchen wir auch jetzt. Wir müssen mutig und kreativ sein, um Hürden, festgefahrene Positionen und alte Denkweisen zu überwinden. Nur so können wir die Welt für unsere Kinder und die Kinder unserer Kinder sicherer machen – indem wir zusammenarbeiten. Die Mitgliedstaaten haben sich zu der historischen Aufgabe verpflichtet, der Weltgesundheitsversammlung im Mai dieses Jahres ein Pandemieabkommen und ein Paket von Änderungen zur Verbesserung der Internationalen Gesundheitsvorschriften vorzulegen. Dies ist eine einmalige Chance, die wir nicht verpassen dürfen.
Nach den Erfahrungen mit der COVID-19-Pandemie schaut die Welt zu, es steht viel auf dem Spiel, und die Zeit ist knapp. Die Bedeutung und Dringlichkeit dieser Arbeit kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn die internationale Gemeinschaft diese Gelegenheit verpasst, wird es schwierig sein, die umfassende Reform zu erreichen, die wir brauchen, vor allem für einen gerechten Zugang zu pandemiebezogenen Produkten.
Was wir brauchen, ist ein sinnvolles und wirkungsvolles Ergebnis zur Stärkung des internationalen Rechtsrahmens zur Verbesserung der Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion. Doch wenn die Endprodukte den Status quo nicht verändern und nicht dazu beitragen, kollektive Sicherheit und Gerechtigkeit zu gewährleisten, dann haben wir unsere Chance verpasst, Geschichte zu schreiben. Diese Arbeit ist nicht einfach, und sie findet in einem sehr schwierigen Umfeld statt.
Alles „Fake News“
Das INB und die IHR-Arbeitsgruppe arbeiten inmitten einer Flut von Fake News, Lügen und Verschwörungstheorien. Manche behaupten, dass die Pandemievereinbarung und die IHR die Souveränität der WHO übertragen und dem WHO-Sekretariat die Macht geben, den Ländern Impfverbote oder Impfstoffmandate aufzuerlegen. Sie wissen, dass dies Fake News, Lügen und Verschwörungstheorien sind. Diese Behauptungen sind völlig falsch. Sie wissen, dass das Abkommen der WHO keine derartigen Befugnisse einräumt, denn Sie schreiben es ja selbst.
Wir können nicht zulassen, dass dieses historische Abkommen, dieser Meilenstein der globalen Gesundheit, von denen sabotiert wird, die absichtlich oder unwissentlich Lügen verbreiten. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um diesen Lügen entgegenzutreten, indem Sie sich zu Hause zu Wort melden und Ihren Bürgern sagen, dass dieses Abkommen und eine geänderte IHR die Souveränität der WHO nicht abtreten werden und können, sondern dass sie den Mitgliedstaaten gehört.
Souveränität soll „geschützt“ werden
Die Realität ist, dass Sie die nationale Souveränität schützen und gleichzeitig die globale Gesundheitssicherheit stärken. Diese beiden Dinge schließen sich nicht gegenseitig aus. Es ist kein Nullsummenspiel. Das Abkommen wird von den Ländern für die Länder ausgehandelt und in den Ländern im Einklang mit ihren eigenen nationalen Gesetzen umgesetzt. In der Tat haben diese Prozesse das Potenzial, die Länder in entscheidender Weise zu stärken.
Sie können dazu beitragen, dass die Länder über die Systeme, Instrumente, Kapazitäten und Infrastrukturen für eine wirksame, rechtzeitige und gerechte Pandemieprävention, -vorbereitung und -reaktion verfügen. Es geht nicht um eine Entscheidung zwischen globaler Gesundheitssicherheit und nationalen oder regionalen Interessen. Es geht darum, gemeinsam auf eine sicherere, gesündere und gerechtere Welt für alle hinzuarbeiten.
Exzellenzen, liebe Kollegen und Freunde, es gibt noch wichtige Differenzen in der Diskussion. Und es sind schwierige Diskussionen. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es bei den Differenzen nicht um die Ziele geht, sondern um die Mittel, um diese Ziele zu erreichen. Es gibt einen Weg, einen Konsens zu erreichen. Es liegt an den Mitgliedstaaten, mutig und kreativ zu sein und den Weg nach vorne zu finden. Ich glaube, dass Sie das tun werden.
„Jeder muss etwas geben“
Wie ich heute Morgen schon sagte, werden Sie keinen Konsens erreichen, wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt. Es wird Geduld, Mut, innovatives Denken und vor allem Kompromisse und die Suche nach einem Mittelweg erfordern. Um pünktlich fertig zu werden, muss jeder etwas geben, sonst bekommt niemand etwas.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Verbesserung der Fähigkeit aller Mitgliedstaaten gewidmet werden, Erreger, die ein Pandemierisiko darstellen, zu erkennen und weiterzugeben; und der Einrichtung von Mechanismen, die den Mitgliedstaaten einen rechtzeitigen Zugang zu wichtigen Produkten für die Reaktion auf die Pandemie ermöglichen, wie Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffe.
Ich versichere Ihnen meine Unterstützung, die der Regionaldirektoren und des gesamten Sekretariats. Dies ist die Generation, die die COVID-19-Pandemie erlebt hat, und dies ist die Generation, die die schmerzhaften Lehren daraus ziehen und die Generationen, die nach uns kommen werden, schützen muss.